Medienmitteilung - Vorschau
Katholische kirchliche Versammlung tagt am Samstag
Pfarreifusionen und Teilrevision des Kirchenstatuts
Freiburg, 29. September 2010. Am kommenden Samstag hält die Versammlung der
katholischen kirchlichen Körperschaft des Kantons Freiburg ihre
Herbstsession. Das Freiburger Kirchenparlament wird zwei Vorlagen des
Exekutivrates behandeln, das Reglement über die Förderung der
Pfarreizusammenschlüsse und den Beschluss über die Teilrevision des
Kirchenstatuts.
Der Exekutivrat beabsichtigt mit rund Fr. 600'000 in den nächsten fünf
Jahren Fusionen zwischen den Freiburger Pfarreien zu fördern, er hofft ihre
Zahl von derzeit 135 auf 100 senken zu können. In seinem Bericht zur Vorlage
nennt der Exekutivrat vier Hauptgründe, die zahlreichen
Gemeindezusammenschlüsse, die Bildung von Seelsorgeeinheiten, das
Desinteresse der Pfarreimitglieder an den Angelegenheiten ihrer Pfarrei und
die Verschlechterung der finanziellen Situation der Pfarreien.
Die Teilrevision des Kirchenstatuts wurde vor vier Jahren von der
kirchlichen Versammlung angestossen. Eine Kommission hat Änderungsanliegen
zusammengetragen und ein Entwurf der Teilrevision wurde in die
Vernehmlassung geschickt. Der Beschluss will nun das weitere Verfahren und
insbesondere die Aufteilung der Finanzierung der Volksabstimmung regeln,
damit die Pfarreien die nötigen Vorkehrungen für das Budget 2011 treffen
können.
Die Verhandlungen am Samstagmorgen im Pfarreisaal von Christkönig in
Freiburg sind öffentlich.
Hans Rahm
Weitere Auskünfte:
Jean-Paul Brügger
Präsident des Exekutivrates
026 663 12 07 oder 079 563 70 07
jpbrugger(a)estavision.ch
--
Hans Rahm
Kath. Info-Beauftragter Deutschfreiburg
Ch. Cardinal-Journet 3
1752 Villars-sur-Glâne
026 426 34 00; 079 746 43 67
<mailto:info.dfr@bluewin.ch> info.dfr(a)bluewin.ch <http://www.kath.ch/dfr/>
www.kath.ch/dfr/
Medienmitteilung
Oekumenisches Bibelfest in Freiburg
Ein guter Erfolg
Freiburg, 19. September 2010. Drei Tage stand die Stadt Freiburg ganz unter
dem Zeichen der Bibel. Auf dem zentralen Python-Platz und an 14 Orten
rundherum fanden von Freitag, 17., bis Sonntag, 19. September, zahlreiche
Workshops, Konzerte, Vorträge usw. statt, die sich alle in irgendeiner Form
mit dem Wort Gottes beschäftigten. Nathalie Jaquet vom Informationsstand
erklärte, dass das BibelFest ein guter Erfolg war.
Wie viele Personen am ersten BibelFest teilnahmen, sei sehr schwer
abzuschätzen, meinte Bischofsvikar Marc Donzé als Präsident des Vereins
FestiBible, da ein ständiges Kommen und Gehen an den im Stadtzentrum
verstreuten Veranstaltungsorten herrschte. Verschiedene Workshops hatten gar
zu viele, die teilnehmen wollten. Er rechne mit rund 10'000 Teilnehmern an
den unterschiedlichen Aktivitäten. Allein am Theaterabend mit der Marseiller
Theaterkompanie Sketch'Up auf dem Pythonplatz nahmen 500 Leute teil, wobei
gleichzeitig im Kollegium St. Michael auf Deutsch das Theater58 aus Zürich
gegen 100 Leute in der Aula versammelte.
Die Auswahl aus dem reichhaltigen Programm mit über hundert Aktivitäten war
nicht einfach, denn insbesondere am Samstag fanden verschiedenste Workshops
gleichzeitig statt. Da gab es Vorträge zu Sabbatgebot oder zu mozarabischen
Buchmalereien, Workshops zum Bibelteilen in Gruppen oder zum Turmbau zu
Babel, Ausstellungen zu Bibel und Kunst oder von seltenen Bibelausgaben und
vieles mehr. Im Bibeldorf auf dem Pythonplatz konnte man sehen, wie
Gutenberg vor über 500 Jahren die erste Bibel gedruckt hatte, einen
Bibelquiz lösen, zuschauen, wie ein Comic-Bild zu einem Bibelvers entstand,
oder mit Gestensprache einen Café bestellen. Auf der Bühne folgten sich
Kinderchöre, Musikgruppen, Humoristen und viele andere mehr mit Darbietungen
und interaktiven Veranstaltungen.
Buss- und Bettagsfeier im Kinosaal
Am Sonntagmorgen fand ein ökumenischer Gottesdienst zum eidgenössischen
Buss- und Bettag im Cap'Ciné, dem zentralen unterirdischen Kinokomplex,
statt. Er wurde im französischen Radio Espace2 direkt übertragen. Rund 700
Personen nahmen daran teil.
Beim offiziellen Eröffnungs-Apero am frühen Freitagabend war der Platz vor
der Bühne auf dem Python-Platz noch kaum besetzt, zum Rockkonzert der Genfer
Gruppe P.U.S.H füllte er sich dann zunehmend. Bischofsvikar Marc Donzé von
der katholischen Kirche erklärte, dass die Bibel darum lebendig sei, weil
das Wort Gottes immer wieder von Menschen gelebt werde, schon bevor es
aufgeschrieben wurde. Mit Absicht sei eine lockere Art der Werbung gewählt
worden, wo auf ein Bibelwort mit einem humorvollen Comic-Spruch geantwortet
wird.
Pfarrer Daniel de Roche, Freiburg Synodalratspräsident von der reformierten
Kirche, bezeichnete die Bibel als Schlüssel zu Gott, als Spiegel dessen, was
die Leute mit Gott erlebt haben, und als Szepter, als königlicher Wegweiser
für unser Tun. In der Person Jesus Christus sei das ganze Wort Gottes
zusammengefasst. Für Staatsrat Erwin Jutzet ist es wichtig, dass die Kirchen
sich einmischen im öffentlichen und politischen Leben für eine
solidarischere und humanere Welt.
Der Freiburger Syndic Pierre-Alain Clément begrüsste die Initiative der
Kirchen, mit der Botschaft der Bibel aus den Kirchen heraus in den
öffentlichen Raum zu gehen, und dass sie das gemeinsam im ökumenischen Geist
tun. Abt Joseph Roduit von der Abtei St-Maurice überbrachte die Grüsse der
Schweizer Bischofskonferenz. Die Bibel sei Bild der Liebe Gottes für sein
Volk und für jeden von uns.
Welche Wahrheit der Bibel?
In einem Vortrag mit zwei Stimmen gingen P. Jean-Michel Poffet OP und
Pfarrer Innocent Imbaza am Freitagabend in der reformierten Kirche der Frage
nach, welches ist die Wahrheit der Bibel. Zuerst die reformierte Kirche und
dann im letzten Jahrhundert die katholische Kirche hätten nicht ohne Mühen
gelernt, die Bibel kritisch zu lesen und nicht mehr als
naturwissenschaftliches Buch. Aus Angst, mit dem Zugeständnis, dass nicht
alles in der Bibel Geschriebene den heute bekannten wissenschaftlichem
Kenntnissen entspricht, könnte auch das Herz des Glaubens verloren gehen,
wehrten sich die offiziellen Kirchenvertreter gegen die kritische Arbeit der
Bibelwissenschaftler.
Es müssten die richtigen Fragen an die Bibel gestellt werden. Die Erzählung
von der Schöpfung der Welt in sieben Tagen sei zwar nicht
naturwissenschaftlich, aber dennoch wahr. Als Leiter der renommierten École
biblique in Jerusalem hat Pater Poffet erfahren, wie wichtig das Studium der
Bibel im Orient ist. Denn vieles werde aus den dortigen Gebräuchen besser
verständlich. Die Archäologie helfe uns auch, die von Menschen ihrer Zeit
aufgeschriebenen Erfahrungen mit Gott besser zu verstehen. Entscheidend sei
auch, die literarische Gattung eines Bibeltextes zu berücksichtigen.
Beispielsweise erschliesse sich erst der tiefere Sinn der Erzählung der
Eroberung Jerichos, wenn man sie nicht als historischen Bericht sondern als
liturgisches Siegeslied lese.
Die Bibel bezeuge die unbedingte Liebe Gottes, die als Antwort des Menschen
die Beziehung zu Gott und die Hinwendung zu den Mitmenschen, hielt der
evangelische Pfarrer Innocent Imbaza seinerseits fest. Er führte einige
Beispiele dafür an, wie die Geschichte der Weitergabe der Bibel von der
menschlichen Unzulänglichkeit geprägt sei, und dass Irrtümer und
Unverständnis ihre Rolle gespielt haben. Zwischen der Niederschrift der
ältesten und den jüngsten Teile der biblischen Bücher liegen rund tausend
Jahre und sie spiegeln eine tiefgehende theologische Entwicklung wieder.
Prof. Hans Ulrich Steymans OP erläuterte am Samstagmorgen im Hörsaal A der
Universität, inwiefern das alttestamentliche Sabbatgebot ein Gegenmodell zur
Konsum- und Profitgesellschaft darstellt. Indem an einem Tag nichts an der
Schöpfung Gottes verändert wird, nehme der Mensch die Welt als Geschenk
Gottes an. Für einen Tag in der Woche gelte eine klassenlose Gesellschaft,
denn am Sabbat darf der Jude auch dem Sklaven und nicht mal dem Tier eine
Arbeit aufgeben.
Bibellese-Methoden und Öllampen bauen
In verschiedenen Workshops wurde Anleitung gegeben, wie man die Bibel lesen
kann. Die sogenannte Sieben-Schritt-Methode wurde von Stephan Fuchs auf
Deutsch für das Bibellesen alleine und auch in Gruppen eingeübt. Ebenfalls
in der Kinderstube animierte Rita Pürro ein Bibliorama "Lebendig ist Gottes
Wort". Die aus dem Mittelalter stammende Methode der Lectio divina wurde von
Philipp Hennebicque im St. Ursula-Zentrum geleitet.
Im Kinderbereich beim Kollegium St. Michael war der Andrang auch sehr gross.
Besonders Freude bereitete der Clown Gabidou mit seinen Darbietungen. Und
dem Team vom Bibel- und Orient-Museum ging bald der Lehm für den Workshop
Gestalten einer Öllampe aus. Auch die Führung im Museum selber fand grossen
Anklang, erlaubte sie doch in die Bilder- und Vorstellungswelt der
kulturellen Umgebung der Bibel einzutauchen.
Zweifel an der Schokolade im Gipfel
Der bekannte Comiczeichner Alain Auderset sponn in einer humorvollen
Darbietung auf der Bibelfestbühne am Samstagmittag die Erlebnisse eines
systematisch nicht Glaubenden von der Auseinandersetzung um die
Schokoladegipfel in der Bäckerei über die Strassenschilder zum Bahnhof bis
zum verpassten Zug nach Hause. Am Nachmittag gelang es Nelly Kuster und dem
Chor des Kiésse-Kreises aus Behinderten und Nichtbehinderten die rund 400
Zuhörer auf dem Pythonplatz zum Mitsingen der afrikanischen Melodien zu
bewegen.
Am Sonntagmorgen lud die israelitische Gemeinde zur Besichtigung der
Synagoge, und Rabbiner Lionel Elkaïm führte selber in den jüdischen
Bibelkommentar Midrasch ein. Die jüdischen Lektoren eröffneten auch die
fortlaufende Bibellesung vor der reformierten Kirche, wo in
unterschiedlichen Sprachen und von Angehörigen der verschiedensten
Konfessionen aus der Bibel gelesen wurde. Passanten liessen sich dazu
anregen zuzuhören, andere gingen weiter. "Dies war für mich eine bewegende
Erfahrung des Glaubenszeugnisses", schrieb ein Teilnehmer ins Goldene Buch.
Bibelrallye und Bibellesewettbewerb
Am Nachmittag machten sich Gross und Klein auf die Bibelrallye durch die
Stadt Freiburg, um den biblischen Bezügen der zahlreichen Brunnenfiguren und
Kirchenportalen nachzugehen. Das Tourismus-Büro und die Freiburger
Verkehrsbetriebe beteiligten sich namhaft am eigens dafür geschaffenen
Faltblatt, das auch noch nach dem BibelFest den Touristen angeboten wird.
Gleichzeitig massen sich die Finalgruppen des Bibellese-Wettbewerbs von den
Kollegien und aus der Orientierungsstufe in ihrem Wissen um die Bibel. Über
200 Jugendliche nahmen an diesem Wettbewerb seit einem Jahr teil. Bei den
Gruppen aus der Orientierungsstufe gewannen die "Olympique chicken" von der
OS Belluard vor den "Les trois disciples" aus Estavayer-le-Lac, sie dürfen
auf eine Reise mit der Jugendseelsorge Formule Jeunes nach Rom. Bei den
Kollegien gewann "Ammacasopica" vom Hl.Kreuz vor der Bibelgruppe aus dem
Kollegium St. Michael, sie werden eine Pilgerreise in die Wüste Sinai
machen. Den Publikumspreis gewann die Gruppe "Ammacasopica" für den Kurzfilm
"Die Arche Noah".
Am Sonntagabend fand das BibelFest seinen Abschluss mit einer Sendungsfeier
im Bibeldorf. In zehn Sprachen wurde dabei die Lesung aus dem Jesaja-Buch
vorgetragen, wo Gott sein Wort mit dem Regen vergleicht: "So ist es auch mit
dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück,
sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt
habe."
Hans Rahm
Weitere Auskünfte:
Bischofsvikar Marc Donzé
Präsident des Vereins FestiBible-BibelFest
Marius Hayoz
Verantwortlicher für die deutschsprachige Programmierung
079 375 93 09
Marie-Dominique Minassian
Responsable du comité d'organisation
076 402 89 32
info(a)festibible.ch
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Hans Rahm
Kath. Info-Beauftragter Deutschfreiburg
Ch. Cardinal-Journet 3
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www.kath.ch/dfr/
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Oekumenisches Bibelfest in Freiburg
Ein guter Erfolg
Freiburg, 19. September 2010. Drei Tage stand die Stadt Freiburg ganz unter
dem Zeichen der Bibel. Auf dem zentralen Python-Platz und an 14 Orten
rundherum fanden von Freitag, 17., bis Sonntag, 19. September, zahlreiche
Workshops, Konzerte, Vorträge usw. statt, die sich alle in irgendeiner Form
mit dem Wort Gottes beschäftigten. Nathalie Jaquet vom Informationsstand
erklärte, dass das BibelFest ein guter Erfolg war.
Wie viele Personen am ersten BibelFest teilnahmen, sei sehr schwer
abzuschätzen, meinte Bischofsvikar Marc Donzé als Präsident des Vereins
FestiBible, da ein ständiges Kommen und Gehen an den im Stadtzentrum
verstreuten Veranstaltungsorten herrschte. Er rechne jedoch mit rund 10'000
Teilnehmern an den unterschiedlichen Aktivitäten. Allein am Theaterabend mit
der Marseiller Theaterkompanie Sketch'Up auf dem Pythonplatz nahmen 500
Leute teil, wobei gleichzeitig im Kollegium St. Michael auf Deutsch das
Theater58 aus Zürich gegen 100 Leute in der Aula versammelte.
Die Auswahl aus dem reichhaltigen Programm mit über hundert Aktivitäten war
nicht einfach, denn insbesondere am Samstag fanden verschiedenste Workshops
gleichzeitig statt. Da gab es Vorträge zu Sabbatgebot oder zu mozarabischen
Buchmalereien, Workshops zum Bibelteilen in Gruppen oder zum Turmbau zu
Babel, Ausstellungen zu Bibel und Kunst oder von seltenen Bibelausgaben und
vieles mehr. Im Bibeldorf auf dem Pythonplatz konnte man sehen, wie
Gutenberg vor über 500 Jahren die erste Bibel gedruckt hatte, einen
Bibelquiz lösen, zuschauen, wie ein Comic-Bild zu einem Bibelvers entstand
oder mit Gestensprache einen Café bestellen. Auf der Bühne folgten sich
Kinderchöre, Musikgruppen, Humoristen und viele andere mehr mit Darbietungen
und interaktiven Veranstaltungen.
Buss- und Bettagsfeier im Kinosaal
Am Sonntagmorgen fand ein ökumenischer Gottesdienst zum eidgenössischen
Buss- und Bettag im Cap'Ciné, dem zentralen unterirdischen Kinokomplex,
statt. Er wurde im französischen Radio Espace2 direkt übertragen. Rund 700
Personen nahmen daran teil.
Beim offiziellen Eröffnungs-Apero am frühen Freitagabend war der Platz vor
der Bühne auf dem Python-Platz noch kaum besetzt, zum Rockkonzert der Genfer
Gruppe P.U.S.H füllte er sich dann zunehmend. Bischofsvikar Marc Donzé von
der katholischen Kirche erklärte, dass die Bibel darum lebendig sei, weil
das Wort Gottes immer wieder von Menschen gelebt werde, schon bevor es
aufgeschrieben wurde. Mit Absicht sei eine lockere Art des Werbung gewählt
worden, wo auf eine Bibelwort mit einem humorvollen Comic-Spruch geantwortet
wird.
Pfarrer Daniel de Roche, Freiburg Synodalratspräsident von der reformierten
Kirche, bezeichnete die Bibel als Schlüssel zu Gott, als Spiegel dessen, was
die Leute mit Gott erlebt haben, und als Szepter, als königlicher Wegweiser
für unser Tun. In der Person Jesus Christus sei das ganze Wort Gottes
zusammengefasst. Für Staatsrat Erwin Jutzet ist es wichtig, dass die Kirchen
sich einmischen im öffentlichen und politischen Leben für eine
solidarischere und humanere Welt.
Der Freiburger Syndic Pierre-Alain Clément begrüsste die Initiative der
Kirchen, mit der Botschaft der Bibel aus den Kirchen heraus in den
öffentlichen Raum zu gehen, und dass sie das gemeinsam im ökumenischen Geist
tun. Abt Joseph Roduit von der Abtei St-Maurice überbrachte die Grüsse der
Schweizer Bischofskonferenz. Die Bibel sei Bild der Liebe Gottes für sein
Volk und für jeden von uns.
Welche Wahrheit der Bibel?
In einem Vortrag mit zwei Stimmen gingen P. Jean-Michel Poffet OP und
Pfarrer Innocent Imbaza am Freitagabend in der reformierten Kirche der Frage
nach, welches ist die Wahrheit der Bibel. Zuerst die reformierte Kirche und
dann im letzten Jahrhundert die katholische Kirche hätten nicht ohne Mühen
gelernt, die Bibel kritisch zu lesen und nicht mehr als
naturwissenschaftliches Buch. Aus Angst, mit dem Zugeständnis, dass nicht
alles in der Bibel Geschriebene den heute bekannten wissenschaftlichem
Kenntnissen entspricht, könnte auch das Herz des Glaubens verloren gehen,
wehrten sich die offiziellen Kirchenvertreter gegen die kritische Arbeit der
Bibelwissenschaftler.
Es müssten die richtigen Fragen an die Bibel gestellt werden. Die Erzählung
von der Schöpfung der Welt in sieben Tagen sei zwar nicht
naturwissenschaftlich, aber dennoch wahr. Als Leiter der renommierten École
biblique in Jerusalem hat Pater Poffet erfahren, wie wichtig das Studium der
Bibel im Orient ist. Denn vieles werde aus den dortigen Gebräuchen besser
verständlich. Die Archäologie helfe uns auch, die von Menschen ihrer Zeit
aufgeschriebenen Erfahrungen mit Gott besser zu verstehen. Entscheidend sei
auch, die literarische Gattung eines Bibeltextes zu berücksichtigen.
Beispielsweise erschliesse sich erst der tiefere Sinn der Erzählung der
Eroberung Jerichos, wenn man sie nicht als historischen Bericht sondern als
liturgisches Siegeslied lese.
Die Bibel bezeuge die unbedingte Liebe Gottes, die als Antwort des Menschen
die Beziehung zu Gott und die Hinwendung zu den Mitmenschen, hielt der
evangelische Pfarrer Innocent Imbaza seinerseits fest. Er führte einige
Beispiele dafür an, wie die Geschichte der Weitergabe der Bibel von der
menschlichen Unzulänglichkeit geprägt sei, und dass Irrtümer und
Unverständnis ihre Rolle gespielt haben. Zwischen der Niederschrift der
ältesten und den jüngsten Teile der biblischen Bücher liegen rund tausend
Jahre und sie spiegeln eine tiefgehende theologische Entwicklung wieder.
Prof. Hans Ulrich Steymans OP erläuterte am Samstagmorgen im Hörsaal A der
Universität, inwiefern das alttestamentliche Sabbatgebot ein Gegenmodell zur
Konsum- und Profitgesellschaft darstellt. Indem an einem Tag nichts an der
Schöpfung Gottes verändert wird, nehme der Mensch die Welt als Geschenk
Gottes an. Für einen Tag in der Woche gelte eine klassenlose Gesellschaft,
denn am Sabbat darf der Jude auch dem Sklaven und nicht mal dem Tier eine
Arbeit aufgeben.
Zweifel an der Schokolade im Gipfel
Der bekannte Comiczeichner Alain Auderset sponn in einer humorvollen
Darbietung auf der Bibelfestbühne am Samstagmittag die Erlebnisse eines
systematisch nicht Glaubenden von der Auseinandersetzung um die
Schokoladegipfel in der Bäckerei über die Strassenschilder zum Bahnhof bis
zum verpassten Zug nach Hause. Am Nachmittag gelang es Nelly Kuster und dem
Chor des Kiésse-Kreise aus Behinderten und Nichtbehinderten die rund 400
Zuhörer auf dem Pythonplatz zum Mitsingen der afrikanischen Melodien zu
bewegen.
Bibelrallye und Bibellesewettbewerb
Am Sonntagabend fand das BibelFest seinen Abschluss mit einer Sendungsfeier
im Bibeldorf. Am Nachmittag machten sich Gross und Klein auf die Bibelrallye
durch die Stadt Freiburg, um den biblischen Bezügen der zahlreichen
Brunnenfiguren und Kirchenportalen nachzugehen. Das Tourismus-Büro
beteiligte sich namhaft am eigens dafür geschaffenen Faltblatt, das auch
noch nach dem BibelFest den Touristen angeboten wird.
Davor massen sich die Finalgruppen des Bibellese-Wettbewerbs von den
Kollegien und aus der Orientierungsstufe in ihrem Wissen um die Bibel. Über
200 Jugendliche nahmen an diesem Wettbewerb seit einem Jahr teil.
Hans Rahm
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PS: Nach dem Abschluss des Bibelfestes folgt heute abend dann noch eine
ergänzte Version mit den Ergebnissen des Bibellesewettbewerbs und einer
ersten Bilanz der Veranstalter.
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Hans Rahm
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Medienmitteilung
Katholischer Pastoralrat Deutschfreiburg
Um Priesteramtskandidaten werben
St. Antoni, 10. September 2010. Die Kandidaten für das Priesteramt suchen
eine seriöse und solide Ausbildung, erklärte Regens Nicolas Glasson dem
Pastoralrat Deutschfreiburg. Die Vertreter aus den Pastoralgruppen der
Pfarreien und den Seelsorgeräten der Seelsorgeeinheiten Deutschfreiburgs
versammelten sich am Donnerstagabend, 9. September, im Bildungszentrum
Burgbühl in St. Antoni zu ihrer Herbstsitzung.
Der Leiter des diözesanen Priesterseminars in Villars-sur-Glâne lobte den
Pastoralrat, dass er das Thema aufgenommen habe, das viele Fragen enthalte.
Die ehrenamtlich in der Kirche engagierten Pastoralräte scheuten sich auch
nicht, den Referenten auf heikle Probleme anzusprechen. Eine pädophile
Neigung sei nur schwer zu erkennen, doch da er als Regens eng mit den
Priesteramtskandidaten zusammen lebe, bete und arbeite, könne er spüren, ob
ein Kandidat ausgeglichen sei. Stelle er Beziehungs- und
Persönlichkeitsprobleme fest, berate er sich mit seinen Priesterkollegen.
Bei der Hälfte der Leute, die sich bei ihm für die Aufnahme ins Seminar
beworben haben, wurde mit der Zeit klar, dass es nicht gut gehen würde und
sie konnten nicht weitermachen.
Nach einem Einführungsjahr, das zusammen mit den französischsprachigen
Priesteramtskandidaten aus den Diözesen Sitten und Basel durchgeführt wird,
beginnen die Kandidaten die vier Dimensionen umfassende Ausbildung. Die
theologische Ausbildung geschieht an der Universität Freiburg, die je nach
akademischer Eignung nach fünf Jahren mit dem Master, mit einem
bischöflichen Diplom oder auf dem dritten Bildungsweg abgeschlossen wird.
Die Hälfte der Kandidaten heute kommen mit einer abgeschlossenen Lehre.
Gottesbeziehung und Beziehung zu den Menschen
Das Alter spiele kaum eine Rolle, wichtig sei die menschliche Reife. Ein
Kandidat müsse ein beziehungsfähiger Mann sein. Die menschliche Ausbildung
im alltäglichen Gemeinschaftsleben ist die zweite Ausbildungsdimension. Es
gehe darum, sich und seine Grenzen kennenzulernen und mit anderen umgehen zu
können. Wenn Priester im Seelsorgeteam Schwierigkeiten hätten, seien es
meistens Beziehungsprobleme. Als Menschen hätten wir nur eine
Beziehungsfähigkeit. Wer anderen nicht zuhören kann, aber meint, mit Gott
ein tiefes, inneres Leben zu führen, mache sich etwas vor. Doch auch in
diesem Bereich könne man lernen und sich weiterentwickeln.
Dazu kommt die spirituelle Ausbildung mit Referaten, Begegnungen,
regelmässige Beichte und die Teilnahme an der Messe und am Stundengebet.
Jeder Priesteramtskandidat wird von einem Priester geistlich begleitet. Für
die pastorale Ausbildung hat jeder eine Referenzpfarrei, wo er sich
regelmässig engagiert, sowie Praktika in verschiedenen Bereichen der
Seelsorge. Pfarrer Glasson nimmt auch Seminaristen mit zu den Aushilfen, die
er am Wochenende in Pfarreien leistet.
Dass die Zahl der Seminaristen so klein ist, führt der Freiburger Regens auf
die allgemeine Glaubenskrise zurück. Junge Leute hätten auch heute mehr Mühe
sich langfristig zu engagieren. Auch sei der Ruf des Priesters nicht gut,
und was von seiner Aufgabe bekannt sei, ziehe nicht an. Die Priester müssten
selber zeigen, dass sie glückliche und verwirklichte Männer sind.
Die Frage der Berufung
Über die Berufung geisterten auch viele Zerrbilder herum. Eine
Ordensschwester habe ihm im Religionsunterricht gesagt, dass die Berufung
ganz einfach sei, man spüre Jesus in seinem Herzen. Doch weil er nichts in
seinem Herzen gespürt habe, habe er lange gedacht, dass er nicht berufen
sei. Berufung heisse auch nicht, dass man als Mann sich nicht in eine Frau
verlieben könne, dies geschehe auch verheirateten Männern. Nach den Worten
einer kürzlich heilig gesprochenen Ordensgründerin sei Berufung da, wo Hilfe
gebraucht wird. Jesus selber habe gesagt: Bittet den Herrn der Ernte,
Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
Die Kirche müsse dort Werbung für den Priesterberuf machen, wo junge
christliche Gläubige sich treffen, z.B. in der Jubla und in
Messdienergruppen. Eine mögliche Berufung gelte es wahrzunehmen und zu
begleiten. Wenn die Idee da sei, sich ganz hinzugeben, dann könne man den
Weg aufzeigen. Die Frage seiner Berufung muss sich "jeder" stellen. Und
warum nicht eine besondere Berufung, sie sei nichts Aussergewöhnliches. Wenn
Gott in der Bibel spricht, dann ruft er.
Diözesanforum und Bibelfest
Der Pastoralrat tauschte an seiner Sitzung auch über die Erfahrungen beim
diözesanen Forum in Neuenburg aus. Dass im Begrüssungsgottesdienst kein Wort
auf Deutsch fiel, wurde als Affront empfunden. Die Vorbereitung hatte zwar
sehr vieles auch auf Deutsch bereitgestellt, aber vor Ort war es nur schwer
zu finden. Der Pastoralrat will für das nächste Forum in drei Jahren
Themenvorschläge erarbeiten.
Der Pastoralrat liess sich auch über das Programm und den Ablauf des
zweisprachigen und ökumenischen Bibelfestes informieren, das vom 17. bis 19.
September in Freiburg stattfindet.
Hans Rahm
Weitere Auskünfte:
Bischofsvikar Kurt Stulz
Bildungszentrum Burgbühl
1713 St.Antoni
026 495 21 72
bischofsvikar.dfr(a)bluewin.ch
--
Hans Rahm
Kath. Info-Beauftragter Deutschfreiburg
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1752 Villars-sur-Glâne
026 426 34 00; 079 746 43 67
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Medienmitteilung
20 Jahre Neubau des Pflegeheims Tafers
Tafers, 5.9.2010. Das Pflegeheim in Tafers hat am Samstag, 3. September, das
20-Jahr-Jubiläum des Neubaus im Maggenberg gefeiert. Die Spitalseelsorgerin
Denise Poffet erinnerte an die Anfänge 1870 und dass das Anliegen des
Heiligen Vinzenz von Paul auch weiterhin das Engagement von Belegschaft und
Leitung prägt.
In ihrer Predigt zusammen mit der reformierten Spitalseelsorgerin Marianne
Briner Lavater hob Denise Poffet hervor, dass es nach wie vor darum gehe,
das Leben zu schützen und zu pflegen, weil jedes Leben einmalig ist. Die
Seelsorge im Pflegeheim und Spital in Tafers wird ökumenisch geleistet: von
katholischer Seite Emilio Gamez (30 %), Denise Poffet El-Betjali (30 %) und
als priesterlicher Mitarbeiter Linus Auderset (20 %) sowie Marianne Briner
Lavater (50 %) von reformierter Seite.
Das Pflegeheim hat als Trägerschaft den Verband aller Sensler Gemeinden, wie
schon bei der Gründung des Hauses des Heiligen Vinzenz von Paul im Dorf
Tafers. Es war lange Zeit Spital, Pflegeheim und Armenanstalt und wurde von
den Vinzenzschwestern geführt. Denise Poffet rief im ökumenischen
Wortgottesdienst mit dem Thema "Auf dem Weg" in Erinnerung, dass am gleichen
Tag der 350. Todestag des Heiligen Vinzenz von Paul gefeiert wurde. Die
Feier wurde vom Jodlerclub Echo va de Chrüzflue von St. Silvester
musikalisch umrahmt.
Das frühere Regionalspital wurde in den letzten Jahren verwaltungs- und
leitungsmässig vom Pflegeheim entflochten und in den kantonalen
Spitalverband HCF integriert.
Hans Rahm
Weitere Auskünfte:
Denise Poffet El-Betjali
Weizacker 17
1717 St. Ursen
026 494 35 79
pfarrei.stursen(a)sensemail.ch
--
Hans Rahm
Kath. Info-Beauftragter Deutschfreiburg
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Medienmitteilung
Dekanatsversammlung Deutschfreiburg
Religionsunterricht im Kulturwandel
St.Antoni, 2.9.2010. Dr. Alexander Schroeter führte die Seelsorger
Deutschfreiburgs in das neue Leitbild "Katechese im Kulturwandel" ein. Es
soll nach dem Willen der Bischöfe den Religionsunterricht und das sonstige
katechetische Wirken der Kirche in der Deutschschweiz leiten. An der
Dekanatsversammlung am Mittwoch, 1. September, im Bildungszentrum Burgbühl,
informierte Bischofsvikar Kurt Stulz auch über die personellen Veränderungen
im Dekanat und die Leben spendende Pastoral.
Eine Deutschschweizer Arbeitsgruppe erarbeitete in jahrelanger Arbeit und
mit breiter Vernehmlassung das Leitbild, das die Deutschschweizer
Ordinarienkonferenz (DOK) im März 2009 verabschiedet hat. Zwar ist die
katholische Kirche in Deutschfreiburg noch zu grossen Teilen volkskirchlich
geprägt, aber auch hier wachsen mehr und mehr Kinder, Jugendliche und
Erwachsene nicht selbstverständlich in den katholischen Glauben hinein. Die
religiöse Sinnsuche wird individueller und bezieht auch andere Religionen
ein.
Der Einfluss der Medien vor allem auf Kinder und Jugendliche ist stark
gewachsen und prägt das Lebensgefühl entscheidend mit. Beim Thema
Freundschaft und Liebe beziehen die Jugendlichen ihre Vorstellungen und
Vorbilder aus TV-Serien wie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Es werden
weniger ewige Wahrheiten gesucht, sondern die Begleitung in der persönlichen
Sinnsuche und das ein Leben lang! "Katechese bedarf professionell
ausgebildeter Personen, die mit der Kirche verbunden sind", hält das
Leitbild in seinem letzen der zwölf Leitsätze fest. Das neue Netzwerk
Katechese (www.netzwerkkatechese.ch) soll die Umsetzung der Leitlinien in
der Deutschschweiz koordinieren.
Jugendseelsorge, Gurmels und BibelFest
Bischofsvikar Kurt Stulz begrüsste Sandra Berchtold (29) als neue Leiterin
der Jugendseelsorge Deutschfreiburgs sowie Martin Bergers als
Pastoralassistenten in der Pfarrei Gurmels. Rosmarie von Niederhäusern wurde
pfarreibeauftragte Bezugsperson für die Pfarrei Heitenried, da Pfarrer
Thomas Sackmann (74) aus gesundheitlichen Gründen auf Ende August
demissionierte.
Er lud die im Dekanat Petrus Kanisius tätigen Priester,
Pastoralassistentinnen und Pastoralassistenten auch seinerseits zur
diözesanen Fortbildung vom 29. September bis 1. Oktober in Lausanne ein.
Christoph Theobald SJ wird die Seelsorger des Bistums Lausanne, Genf und
Freiburg einführen in die Leben zeugende Pastoral (pastorale
d'engendrement). Sie schreibt die pastorale Haltung "den Glauben anbieten"
weiter und dient der grundlegenden Reflexion als Pendant zur Errichtung der
Seelsorgeeinheiten im Bistum.
Marius Hayoz wies die Freiburger Seelsorger auf das BibelFest vom 17. bis
19. September in Freiburg hin und lud sie ein, mit Gruppen aus ihren
Pfarreien daran teilzunehmen. Insbesondere wies er auf die Theatervorführung
"Meine Evangelien" von Eric-Emmanuel Schmitt des Zürcher Theaters 58 im
Kollegium St. Michael am Samstagabend um 20.30 Uhr hin.
Hans Rahm
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Bischofsvikar Kurt Stulz
Bildungszentrum Burgbühl
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Hans Rahm
Kath. Info-Beauftragter Deutschfreiburg
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