Medienmitteilung
Vereinigung der Pfarreien Deutschfreiburgs
Pfarreiregister und neuer Finanzausgleich in der Kritik
Plaffeien, 15.4.2011. Die Vereinigung der Pfarreien Deutschfreiburgs meldet
ihre Vorbehalte bezüglich des zentralisierten Registerprogramms und des
Projekt des neuen Finanzausgleichs an. Der Vorstand bemängelte an der
Frühjahresversammlung am Freitagabend, 15. April, in Plaffeien, dass der
Exekutivrat der kantonalen kirchlichen Körperschaft die Pfarreien nicht
genügend bei diesen Vorhaben eingebunden hat und die kritischen Anmerkungen
der Vereinigung im Rahmen der Vernehmlassung nicht berücksichtigt wurden.
Das Projekt des neuen Finanzausgleichs zwischen den katholischen Pfarreien
des Kantons wolle die Solidarität verstärken, was selbstverständlich sei und
grundsätzlich begrüsst wird. Aber die ausgleichspflichtigen Pfarreien
müssten noch mehr bezahlen, was die Solidarität strapaziere, hielt Suso
Bühlmann fest. Insbesondere sei die Vermeidung des Giesskannenprinzips aus
dem vom Exekutivrat überarbeiteten Projekt gestrichen worden. Die Zahl der
Empfänger sollte eigentlich reduziert werden. Die Erhöhung der
Ausgleichssumme widerspreche zudem der Aufforderung zu Pfarreifusionen. Der
Vorstand der Pfarreienvereinigung plädierte für eine vorgängige
Strukturbereinigung und stellte die Frage, ob der neue Finanzausgleich Teil
der Revision des Kirchenstatuts sein müsse.
Yvette Haymoz legte der Versammlung detaillierte Berechnungen von Varianten
des Finanzausgleichs vor. Sie begrüsste die Mittelung über drei Jahre und
den neuen Finanzkraftindex, der die tatsächlichen Ressourcen jeder Pfarrei
besser berücksichtige. Sie möchte jedoch die ersten 15 % der eigentlich
ausgleichsberechtigten Pfarreien leer ausgehen lassen, um die wirklich
bedürftigen bei gleich zu belassender Gesamtsumme besser unterstützen zu
können. Da die Pfarreien sich im weiteren Ablauf der Teilrevision des
Statuts nicht mehr einbringen können, seien nun die Delegierten der
Pfarreien in der kantonalen Versammlung gefordert, die Anliegen der
Deutschfreiburger Pfarreien zu vertreten.
Zentralisierte Register widersprechen Pfarreiautonomie
In Bezug auf die Pfarreiregister stellte Suso Bühlmann die Frage, ob die
zentralisierte Datenbank zwingend nötig, vernünftig und verhältnismässig
sei. Sie stehe klar im Widerspruch zur Pfarreiautonomie, insbesondere, wenn
der Exekutivrat Einsicht in die Daten der Pfarreien habe. Die Pfarreien
seien nicht von Anfang an über das seit Jahren laufende Vorhaben informiert
worden. Für die Berechnung der Kosten einer Informatikanwendung brauche es
zuerst ein vollständiges Pflichtenheft, hielt René Aebischer fest. Die oft
vergessene Daten-Sicherheit, die Wartung und Pflege, die Schulung in den
Pfarreien und die Dokumentation müssten bei der Erstellung eines Budgets vor
der Anschaffung ebenfalls berücksichtigt werden.
Exekutivrat Heinrich Meyer erklärte seinerseits, dass der Exekutivrat von
den Verantwortlichen der neuen kantonalen Informatikplattform FRIPers
kontaktiert wurde. Auf FRIPers werden die Daten der Einwohnerkontrollen der
Freiburger Gemeinden gesammelt, um sie an die Eidgenossenschaft zu liefern.
Der Entwurf des Reglements über die Pfarreiregister sei fertiggestellt und
werde in der ersten Maihälfte mit der kantonalen Vorsteherin des
Datenschutzes und der kantonalen Steuerverwaltung diskutiert. Ende Mai soll
er dann mit dem erläuternden Bericht zur Vernehmlassung in die Pfarreien
gehen. Bis im März 2012 hofft der Exekutivrat die Beratung in der kantonalen
Versammlung abschliessen zu können, damit die kantonale Plattform CathPers
dann im Sommer 2012 aufgebaut werden kann. Dannzumal sei FRIPers auch so
weit, die Daten an öffentlich-rechtliche Organe liefern zu können.
Jahresrechnung, Notfallseelsorge und Bildungszentrum
Die Generalversammlung genehmigte die Jahresrechnung 2010, die ein Defizit
von Fr. 1'919.50 bei Fr. 8'901.65 Ausgaben aufweist. Pfarrer Jean-Marie
Juriens informierte die Pfarreiratsmitglieder aus den 19
Mitgliederpfarreien, die Delegierten aus dem Kirchenparlament und die Gäste
über die seit letztem September arbeitende Notfallseelsorge des
Sensebezirks. Sie ergänzt die seit sieben Jahren aktive Notfallseelsorge des
Seebezirks. Beide arbeiten eng mit den jeweiligen Ambulanzzentren und der
Polizei zusammen.
Oswald Vonlanthen dankte der Pfarreienvereinigung im Namen des
Stiftungsrates für die langjährige Unterstützung des Bildungszentrums
Burgbühl. In der nunmehr dritten Renovationsphase von fünf Jahren
unterstützen die Deutschfreiburger Pfarreien den Einbau von Nasszellen in
den oberen Zimmern mit jährlich Fr. 60'000, um in Zukunft Gästegruppen mit
gestiegenen Komfortansprüchen besser aufnehmen zu können.
Hans Rahm
Weitere Auskünfte:
Peter Ledergerber
Präsident der Vereinigung der Pfarreien Deutschfreiburgs
Maggenbergmatte 11, 1712 Tafers
026 481 13 40 // 079 610 90 30
pele(a)sensemail.ch
--
Hans Rahm
Kath. Info-Beauftragter Deutschfreiburg
Ch. Cardinal-Journet 3
1752 Villars-sur-Glâne
026 426 34 00; 079 746 43 67
<mailto:info.dfr@bluewin.ch> info.dfr(a)bluewin.ch <http://www.kath.ch/dfr/>
www.kath.ch/dfr/
Medienmitteilung
Kantonale kirchliche Körperschaft genehmigt Jahresrechnungen
25'000 Franken Solidaritätsbeiträge an Neuenburg und RKZ
Freiburg, 9. April 2011. Die Delegiertenversammlung der kantonalen
kirchlichen Körperschaft unterstützt den Neuenburger römisch-katholischen
Verband in seiner schwierigen Situation mit Fr. 20'000.- aus dem
Ertragsüberschuss. Sowohl die Jahresrechnung der kantonalen Körperschaft als
auch jene der Besoldungskasse der Pfarreiseelsorger wurden von den
entsprechenden Versammlungen am Samstagmorgen, 9. April, im Pfarreisaal
Christkönig in Freiburg genehmigt.
Exekutivrat Guy Rossier präsentierte die Jahresrechnung der kantonalen
Körperschaft, die einen Ertragsüberschuss von Fr. 576'938.89 bei einem
Aufwand von Fr. 5'815'376.41 aufweist. Dies sei vor allem auf nicht besetzte
Arbeitsstellen und Rückvergütungen von Versicherungen zurückzuführen, die
sich nur schwer voraussehen liessen. Während die Rechnung selber nur wenig
zu diskutieren gab, entwickelte sich die Frage der Verwendung des
Ertragsüberschusses, insbesondere die Höhe der Solidaritätsbeiträge, zu
einem Abstimmungsmarathon.
Die Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ) als Dachverein der kantonalen
Körperschaften hatte diese gebeten, 2 % ihres Ertragsüberschusses für die
Mitfinanzierung der nationalen und sprachregionalen Institutionen
einzusetzen. Denn das Fastenopfer reduziert seine Beiträge an die
Mitfinanzierung, da der Spendeneingang in den letzten Jahren rückgängig war.
Jean-Paul Brügger, der Präsident des Exekutivrates, wies dabei darauf hin,
dass Freiburg 2010 zwar einen namhaften Beitrag an die RKZ (Fr. 406'724.80)
leistete, aber in Freiburg ansässige Institutionen wesentlich mehr
erhielten, unter anderen die Bischofskonferenz Fr. 1'920'000, das
Westschweizer Institut für Seelsorgerausbildung (IFM) Fr. 150'000 und die
katholische Presseagentur Kipa/Apic Fr. 592'500.
Die Neuenburger Kirchen stecken in einer akuten Notlage, nachdem eine
internationale Gesellschaft im Oktober 2010 definitiv mitgeteilt hat, dass
sie die freiwilligen Kirchensteuern für 2010 nicht mehr bezahlt. Dies riss
ein Loch von rund Fr. 700'000 in die Kasse der Neuenburger katholischen
Kirche. Für 2011 werde sich ein Stellenabbau nicht mehr vermeiden lassen.
Der Exekutivrat schlug daher vor, die Hälfte des stipulierten
Solidaritätsbeitrags dem Neuenburger Verband direkt zuzusprechen.
Die Versammlung folgte schliesslich dem Antrag der Deutschfreiburger
Delegierten und sprach Fr. 20'000 als Beitrag an den Neuenburger
römisch-katholischen Verband. An die RKZ werden Fr. 5'000 als
Solidaritätsbeitrag gehen. Je Fr. 50'000 gehen in den Fonds für Fusionen und
in die Reserve für die Abstimmung über die Teilrevision des Kirchenstatuts.
Somit werden Fr. 445'000 für die Verminderung der Pfarreibeiträge 2012
verwendet und Fr. 6'938.89 gehen in die Eigenmittel.
Im Alter aktive Priester verbessern die Rechnung
Auch die Jahresrechnung der Besoldungskasse schloss mit einem
Ertragsüberschuss von Fr. 261'854.87 ab. Auf Fr. 11'741'704.50 beliefen sich
insgesamt die Ausgaben der Kasse, über die alle Seelsorgerinnen und
Seelsorger in den katholischen Pfarreien des Kantons Freiburg entlöhnt
werden. Der Überschuss sei zu einem grossen Teil auf die Tätigkeit der
pensionierten Priester zwischen 68 und 75 Jahren in den Pfarreien
zurückzuführen, führte Exekutivrat Heinrich Meyer aus. Fr. 260'000 werden
für die Verminderung der Pfarreibeiträge im Jahr 2012 verwendet. Der
Priesterbestand ging um 3 auf 72 zurück, der Bestand an Laienseelsorgerinnen
und -seelsorgern erhöhte sich um 2 auf 81.
Die beiden Versammlungen wählten Michel Mettraux, Gillarens, in die
Geschäftsprüfungskommission für beide Kassen. Er tritt die Nachfolge von
Jean-Claude Raemy an, der seine Demission als Delegierter eingereicht hatte.
Sein Nachfolger als Delegierter muss von den Grosswählern der
Seelsorgeeinheit Bienheureuse Marguerite Bays demnächst gewählt werden. Die
Kommission für Rechtsfragen erklärte die Wahl von Jean-Noël Murith, Bulle,
als Nachfolger von Placide Meyer für gültig. Selber abwesend wird er erst an
der nächsten Versammlung vereidigt werden können.
Der Präsident der kirchlichen Versammlung, Laurent Passer, dankte
Jean-Pierre Equey anlässlich seiner letzten Versammlung der Besoldungskasse
für seine langjährigen Dienste für die Pfarreien. Er wird Ende September
seinen wohlverdienten Ruhestand antreten. Bischofsvikar Kurt Stulz erinnerte
die Delegierten an den tragischen Bergtod von vier Priestern vor genau 25
Jahren, darunter Bischofsvikar Paul Fasel und Pfarrer Heribert Gruber.
Hans Rahm
Weitere Auskünfte:
Jean-Paul Brügger
Präsident des Exekutivrates
026 663 12 07 oder 079 563 70 07
jpbrugger(a)estavision.ch
--
Hans Rahm
Kath. Info-Beauftragter Deutschfreiburg
Ch. Cardinal-Journet 3
1752 Villars-sur-Glâne
026 426 34 00; 079 746 43 67
<mailto:info.dfr@bluewin.ch> info.dfr(a)bluewin.ch <http://www.kath.ch/dfr/>
www.kath.ch/dfr/