Sehr geehrte Damen und Herren
Liebe Seelsorgerinnen und Seelsorger
Anbei erhalten Sie das aktuelle Mitteilungsblatt des Bischofsvikariats Deutschfreiburg vom 19. November.
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Eine gute Lektüre!
Viele Grüsse, Christina Mönkehues
Christina Mönkehues
Informationsbeauftragte des Bischofsvikariats Deutschfreiburg
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Gott und den Menschen begegnen in der Bibel
Freiburg, 17.11.2014. Zu einem ökumenischen Bibeltag versammelten sich am Samstag knapp 30 reformierte und katholische Teilnehmende im Bildungszentrum Burgbühl, St. Antoni. Die Veranstaltung stand unter dem Titel „Vom Geist Gottes erfüllt – Ringen um Gemeinschaft damals und heute“ und wurde von der evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Freiburg und der katholischen Kirche Deutschfreiburgs organisiert.
„Aggiornamento – as taaget“ – so hiess das Schlagwort des Zweiten Vatikanums, das vor 50 Jahren die katholische Kirche in einen Dialog mit der Moderne sowie den anderen Konfessionen und Religionen brachte. „Aber Aggiornamento, ist auch ein Motto für das Bibellesen“, so erläuterte Norbert Wysser, Mitglied der Vorbereitungsgruppe. Immer wieder ginge es darum, die Bibel mit der Lebenswelt der Menschen heute in Verbindung zu bringen und zu fragen, was die biblische Botschaft heute für uns bedeute.
Unterschiedliche Herangehensweisen
Auf welch vielfältige Weise man an den Bibeltext herangehen kann, erlebten die Teilnehmenden in sieben Ateliers, die von Referentinnen und Referenten beider Konfessionen gestaltet wurden. Norbert Wysser präsentierte eine Methode, die von lateinamerikanischen Basisgruppen inspiriert ist, welche er während eines Theologiestudiums in Argentinien erleben durfte. „Mit meinen Lebenserfahrungen komme ich zum Bibeltext, lasse mich davon inspirieren und wieder meinen Alltag beeinflussen. Das kommt auch der Bibel entgegen: Es wird ja nichts anderes erzählt als Lebensgeschichten von Menschen, die mit Gott unterwegs sind, von Menschen die Freude und Sorgen haben, die sich trennen und versöhnen, von fragenden Menschen und solchen, die Antworten finden. Das pralle Leben.“
Ökumenisches Potential
Das Potential für die Ökumene betonte Katja Wissmiller von der Bibelpastoralen Arbeitsstelle des Schweizerischen Katholischen Bibelwerks in Zürich. Obwohl der von ihr vorgestellte Zugang, die meditative Lectio Divinia, schon auf die Wüstenväter zurückgehe, hätte der Wert der Bibellektüre wiederentdeckt werden müssen: „Erst die Reformation bzw. das Zweite Vatikanum haben wieder ins Bewusstsein gerufen, dass die Bibel allen zugänglich ist und dass man mit Gott in der Bibel ins Gespräch treten kann – unabhängig von Institutionen und Fachpersonal.“
Kreative Auseinandersetzung
Anschaulich wurden die Reisen des Apostels Paulus anhand von Kartenmaterial, das Sabine Handrick (Pfarrerin der Reformierten Kirchgemeinde Düdingen) für ihre Bibellektüre „auf Augenhöhe“ heranzog. Aber nicht nur Lektüre, sondern auch die eigene Kreativität war von den Teilnehmenden gefordert. Christina von Roedern, reformierte Pfarrerin in Murten, liess im Bibliolog die Anwesenden in verschiedene Rollen schlüpfen und somit die Bibelgeschichte neu mit Leben füllen. Auch Rita Pürro Spengler (Katholische Fachstelle Erwachsenenbildung QuerWeltEin) eröffnete im Bibliodrama neue Perspektiven auf bekannte Texte durch Raum, Sprache und Spiel. Dass Bibeltexte auch in Bewegung gebracht werden können, zeigte Daniela Jungo (Heilpädagogin, Cressier) in der Anleitung von Kreistänzen zum Thema „Gemeinschaft“.
Gemeinschaft erleben
Inhaltlich waren die Fragen präsent, die auch heute den ökumenischen Dialog prägen: Was macht Gemeinschaft aus? Wie gehen wir mit Unterschieden um? Was verbindet uns? Gerade in der Apostelgeschichte wird deutlich, dass diese Diskurse schon am Anfang des Christentums stehen.
Dass aber ökumenische Gemeinschaft nicht nur in Papieren verhandelt werden soll, sondern in Gemeinschaft erlebbar ist, war in den Gesprächen spürbar. „Es ist doch eine Bereicherung, wenn man zusammen lesen kann“ – so eine Erkenntnis des Tages. „Man merkt, dass man nicht alleine auf dem Weg ist“, so Ilsemarie Cottier (Freiburg) und Anita Staub (Meyriez). „Die Gemeinschaft, die Gespräche auf tiefer Ebene und der Humor waren beeindruckend.“ Und welches Fazit lässt sich für die Ökumene ziehen? „Das Bibellesen ist ein guter Zugang. An der Basis ist die Ökumene oft schon fast selbstverständlich. Schliesslich muss man sich bewusst sein, dass diese Grenzen von Menschen gezogen wurden. An uns ist es auch, sie abzubauen.“
Mit de Bübla i d’Stùba: Apostelgeschichte
Für alle erfahrenen Bibelleser und alle Neueinsteiger steht das nächste Bibelprojekt schon in den Startlöchern: „Mit de Bübla i d’Stùba“, ein Vorhaben, das beim ökumenischen Bibeltag schon von Rolf Maienfisch (Chabrey) präsentiert wurde, beginnt am ersten Advent mit der Lektüre der Apostelgeschichte. Am Sonntag, den 30. November, um 16.00 Uhr findet eine ökumenische, zweisprachige Auftaktveranstaltung im Kollegium Gambach, Freiburg, statt. In einer szenischen Lesung und einem musikalischen Teil der Gruppe P.U.S.H. (Pray Until Something Happens) wird die Apostelgeschichte lebendig. Anschliessend findet ein Apéro statt. Wer im neuen Lesejahr mitmachen möchte und noch eine Bibelgruppe sucht, kann sich an Rita Pürro Spengler wenden (bueblaidstuba(a)bleuwin.ch<mailto:bueblaidstuba@bleuwin.ch>). Hefte mit dem Bibeltext und Anleitungen zur Gestaltung der Treffen liegen ab dem 1. Advent in den Kirchen aus.
Text und Bild: Christina Mönkehues, Informationsbeauftrage des Bischofsvikariats Deutschfreiburg
Das Bild ist auf Anfrage in besserer Auflösung erhältlich.
Weitere Informationen:
Rita Pürro Spengler, Fachstelle Erwachsenenbildung Querweltein
026 495 11 24
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