Drittes Bistumsforum in
Neuenburg
Den
Ärmsten dienen wie Jesus Christus
Neuenburg, 30.5.2010. Am dritten Bistumsforum
am Samstag, 29. Mai, in Neuenburg setzten sich die rund 500 Teilnehmer mit der
dritten grundlegenden Dimension der Kirche auseinander, dem Dienst an den Armen
und Benachteiligten. Das dichte Programm mit Eröffnungsfeier, drei persönlichen
Erfahrungsberichten, Ateliers, gemeinsamem Mittagessen, drei interaktiven
Ausstellungen und dem abschliessenden Gottesdienst boten Gespräch, Austausch und
Reflexion aber auch Besinnung und Lobpreis einen reichhaltigen Rahmen.
Bischof Bernard
Genoud, Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, unterstrich in seinem
Grusswort, dass "Diakonie" im Neuen Testament vor allem den Zweck des Kommens
Christi in die Welt bezeichnet: "Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich
dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld
für viele." (Mk 10,45). Weihbischof Pierre Farine trug das Grusswort vor, weil
Bischof Bernard durch seine Krankheit sehr geschwächt ist und nicht selber nach
Neuenburg kommen konnte.
Der Bischof für die
vier Bistumskantone Neuenburg, Freiburg, Waadt und Genf wünscht sich, dass die
zahlreichen freiwilligen Aktivitäten der Mikro-Diakonie mit den
Spezialseelsorgestellen und den professionellen Angeboten von Caritas und
Fastenopfer auf jeweils kantonaler Ebene besser koordiniert werden und zwar, "um
gegenseitig die Tätigkeiten zu bereichern, sie kraftvoller und kühner werden zu
lassen, aber auch um einen Ort der Beurteilung der Tätigkeiten, ihrer Echtheit
und Wirksamkeit sowie ihrer gesellschaftlichen oder kirchlichen Sachdienlichkeit
zu haben".
Fest
der Diakonie am Vinzenz-Tag
Der jährliche
Festtag des Heiligen Vinzenz von Paul am 27. September soll zum bistumsweiten
"Fest der Diakonie" werden. Jede Pfarrei soll an diesem Tag ihre Diakonie durch
eine besondere Feier wiedereinsetzen und jede Seelsorgeeinheit eine Bilanz der
vergangenen Tätigkeiten ziehen sowie sich den neuen Formen der Armut stellen und
ihre Diakonie darauf ausrichten. Bischof Bernard Genoud erklärte den Hl. Vinzenz
von Paul zum Patron der Diakonie im Bistum, da "seine Person und sein Werk das
brennende Verlangen nach einer wahren Barmherzigkeit, nach einer
menschgewordenen Barmherzigkeit in der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit
unserer Zeit bezeugt".
Zwei der fünfzehn Ateliers am Morgen wurden in
deutscher Sprache abgehalten. Stephan Fuchs, der Leiter der katholischen
Erwachsenenbildung Deutschfreiburgs, leitete das Atelier "Die Lauheit des
Zeugnisses der Kirche". Mit Hilfe der siebenschrittigen Methode des Bibel
Teilens tauschten die Teilnehmer ihre Erfahrungen im Dienst an den Armen und
Benachteiligten aus. Der dichte Text des Magnifikats Mariens aus dem
Lukasevangelium gab ihnen dafür reichhaltige Anknüpfungspunkte.
Zentrale Option für die Armen in der
Bibel
Wenn sich auch in der Bibel für manche Aussage
an anderer Stelle eine Gegenaussage finden lasse, für die "Option für die Armen"
gelte dies nicht. Dies zeigt sich einerseits im Reden und Tun von Jesus Christus
wie auch im Lobgesang Mariens. Das zweite deutschsprachige Atelier widmete sich
dem Thema "Das Fehlen von würdiger Zukunft – die Verzweiflung".
Dankbar wurde von den Deutschfreiburgern
wahrgenommen, dass Weihbischof Pierre Farine im Schlussgottesdienst einige Sätze
auf Deutsch formulierte, nachdem die Eröffnungsfeier durchwegs
französischsprachig war. Raphael Pasquier seinerseits zitierte in seiner
abschliessenden Reflexion im Namen des organisierenden Bistumsseelsorgerates aus
der Enzyklika "Caritas in veritate" von Papst Benedikt XVI. in deutscher
Sprache. Das dritte Bistumsforum führte
den in der grossen diözesanen Versammlung AD2000 angestossenen bistumsweiten
Prozess weiter.
Hans
Rahm
Weitere
Auskünfte:
Mathias
Nebel
Koordinator des
Organisationskommitees
079 927 01
44
mathias.nebel@ne.ch
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Hans
Rahm
Kath.
Info-Beauftragter Deutschfreiburg
Ch.
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