Medienmitteilung

 

Kantonale kirchliche Körperschaft wählt neue Organe

Laurent Passer Präsident der Versammlung, Jean-Paul Brügger Exekutivratspräsident

Freiburg, 13. Dezember 2008 Die Versammlung der kantonalen kirchlichen Körperschaft hat am Samstag, 13. Dezember, ihre erste Sitzung in der neuen Legislaturperiode abgehalten und dabei den Exekutivrat für die nächsten fünf Jahre bestellt. Jean-Paul Brügger, Estavayer-Le-Lac (bisher) wird neuer Exekutivratspräsident.

An seiner Seite stehen die Mitglieder Heinrich Meyer, Heitenried (neu), François Vallat, Belfaux (bisher) und Beat Renz, Freiburg (neu), wobei die Amtsannahme von Beat Renz noch aussteht, da er im Ausland weilt. Monique Castella, Posieux (bisher) ist von Bischof Bernard Genoud wieder in den Exekutivrat entsandt worden. Die Versammlung fand wie gewohnt im Pfarreisaal der Pfarrei Christkönig in Freiburg statt.

Zum Präsidenten der Versammlung wurde für weitere fünf Jahre Laurent Passer, Freiburg (bisher) gewählt, erster Vizepräsident ist Gilbert Rudaz, Schmitten (bisher) und zweite Vizepräsidentin Anita Brünisholz Haag, Avry-sur-Matran (neu). In die Justizkommission wurden gewählt: als Präsident Louis Sansonnens, Le Pâquier (neu) und als Mitglieder Henri Angéloz, Neyruz (bisher), Jacques Piller, Freiburg (neu), Franz Riklin, Freiburg (neu) und Pfarrer Jacques Le Moual, Charmey (neu).

Wahlen der Delegierten validiert

Die übrigen Wahlen wurden auf die nächste Sitzung am 24. Januar verschoben. Vorgängig wurden von der Versammlung der 60 Pfarreidelegierten und 30 pastoralen Delegierten nach dem Namensaufruf der Bericht des provisorischen Büros unter Leitung der Alterspräsidentin Régine Borcard betreffend der Gültigkeit der Wahlen und der Ernennungen verabschiedet. Placide Meyer als Referent des Berichts erwähnte einige kleinere Mängel, die jedoch den Wählerwillen nicht verfälscht haben. Feierlich wurden die Delegierten und die anwesenden Exekutivräte vereidigt.

Zu einer gesonderten Abstimmung kam es wegen der Wahl eines Laienseelsorgers, der zwar eine volle Stelle im französischsprachigen Bischofsvikariat innehat, aber ausserhalb des Kantons wohnt. Da jedoch die Wahlreglemente der Laienseelsorger und der Ordensmänner im Gegensatz zu denjenigen der Priester und Ordensfrauen keine Bestimmung enthalten, dass ein Delegierten beim Wegzug aus dem Kanton sein Mandat zurückgeben muss, empfahl die Wahlkommission mit knapper Mehrheit die Wahl zu validieren. Diesem Antrag folgte die Versammlung mit 47 Ja-Stimmen und 28 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen. Placide Meyer empfahl die in den Wahlreglementen der pastoralen Delegierten enthaltenen Lücken innert nützlicher Frist zu schliessen.

Die Wartezeiten, die durch die Auszählung der in geheimer Wahl abgegebenen Stimmen entstanden, nutzten der scheidende Exekutivrat und die beiden Bischofsvikare, um ihr Wort an die Versammlung zu richten. Michel Monney, nach zehn Jahren scheidender Exekutivratspräsident, führte in die Organisation des Exekutivrates und der Justizkommission ein. Die kirchliche Körperschaft des Kantons Freiburg verfügt als eine der wenigen kantonalkirchlichen Organisationen über eigene Gerichtsbehörden. 48 der 90 Delegierten sind neu in der Versammlung, die Mehrheit der Delegierten ist über 60 Jahre alt. Die Versammlung kommt vier- bis fünfmal pro Jahr zusammen.

Seelsorger sind keine Büroangestellte

Bischofvikar Marc Donzé unterstrich, dass die Seelsorger in der Nachfolge von Christus, dem guten Hirten, ihre Arbeit nicht wie Büroangestellte leisten. Wenn sie in einer Religionsstunde bemerken, dass ein Jugendlicher Probleme hat, gehört es zu ihren Aufgaben, dem nachzugehen und ihre Hilfe und ihren Beistand anzubieten. Er gab auch zwei Sorgen Ausdruck. Da insbesondere die Katecheten und Katechetinnen aber zuweilen auch Seelsorger direkt von den Pfarreien angestellt werden, entstehen grosse Unterschiede in der Behandlung. Er wünscht sich, dass auch diese in der Seelsorge tätigen Leute vom jeweiligen Bischofsvikar angestellt und über die Besoldungskasse der Pfarreiseelsorger bezahlt und sozialversichert werden. Er hofft weiter, dass das überarbeitete Anwendungsreglement zur Besoldungsordnung wegen seiner Komplexität und der nur geringen finanziellen Auswirkungen von den Bischofsvikaren zusammen mit dem Exekutivrat verabschiedet werden kann, ohne in der Versammlung im Detail besprochen zu werden.

Bischofsvikar Kurt Stulz nahm den Faden seines Amtskollegen auf und wies auf die Schwierigkeit hin, für offene Seelsorgestellen einheimische Seelsorger, Priester sowie Laien, zu finden. An der Berufswahlmesse vom 20. bis 25. Januar im Forum Freiburg wird sich die katholische Kirche erstmals mit der Vorstellung der verschiedensten kirchlichen Berufe beteiligen. Der reformierte Synodalratspräsident des Kantons Freiburg, Pastor Daniel de Roche, gratulierte den Gewählten und wies auf die vielfältige und sehr gute ökumenische Zusammenarbeit auch auf der kirchlichen Leitungsebene hin.

Ermunterung zu Pfarreifusionen

Hans Zürcher wies auf die grossen Unterschiede bei der Grösse der Pfarreien im Kanton Freiburg hin, die kleinste zählt 108 Katholiken, die grösste 23'000 Katholiken. Von 132 Pfarreien insgesamt umfassen 48 Pfarreien weniger als 500 Katholiken. Der scheidende Exekutivrat ermunterte die kleinen Pfarreien zu Fusionen und stellte die baldige Fertigstellung eines Reglements zur Förderung von Pfarreizusammenlegungen in Aussicht.

Monique Castella gab schliesslich einen Überblick über den Stand der Vereinbarungen betreffend der Seelsorge in den kantonalen Institutionen der Spitäler und Pflegeheime, der höheren Schulen und der Gefängnisse, die seit 2005 mit dem Freiburger Staat ausgehandelt wurden.

 

Hans Rahm

 

Weitere Auskünfte:

 

Michel Monney

Präsident des scheidenden Exekutivrates

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Hans Rahm

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