Versammlungen der Kasse für die Besoldung der Pfarreiseelsorger und der kantonalen kirchlichen Körperschaft (kkK)
Sparsam
und tragbar für die Pfarreien
Freiburg, 07.12.2013. Mit deutlicher Zustimmung wurde am Samstagmorgen im Pfarreisaal von Christ-König in Freiburg der Voranschlagsentwurf für das Budget 2014
der katholischen kirchlichen Körperschaft des Kantons Freiburg sowie der Kasse für die Besoldung der Pfarreiseelsorge angenommen. Mit der Sitzung endete für die Delegierten auch die Amtszeit in der Legislaturperiode 2008‒2013.
Im Voranschlag der kirchlichen Körperschaft des Kantons Freiburg für das Jahr 2014, das der Exekutivrat präsentierte, kam das im Juni geänderte Kirchenstatut
erstmals zum Tragen. Eine „Ausgabenbremse“ beschränkt die Abgaben der Pfarreien aus den Kirchensteuereinnahmen an die Körperschaft auf 12,5%. Unter diesem Vorzeichen war es nicht möglich, alle Gesuche der Bischofsvikariate sowie der Institutionen und Organisationen
zu berücksichtigen. „Dies hätte eine Überschreitung von Fr. 360‘358.25 bedeutet“, so der Finanzverantwortliche des Exekutivrats Guy Rossier.
Einsparungen
Nachdem die Versammlung im letzten Jahr dem Bistum eine ausserordentliche Finanzspritze bewilligt hatte, konnte sie in diesem Jahr die Forderungen des
Bistums nicht vollumfänglich erfüllen. Statt der erbetenen Fr. 485‘500 wurden Fr. 432‘000 bewilligt, was einem Mehr von Fr. 20‘000 gegenüber dem laufenden Jahr entspricht. Auch der Beitrag für die Römisch-Katholische Zentralkonferenz (RKZ) konnte um Fr. 20‘000
erhöht werden, was aber knapp unter dem beantragten Betrag von Fr. 524‘608 liegt.
Sowohl das deutschsprachige, wie auch das französischsprachige Bischofsvikariat wurden aufgefordert, mögliche Einsparungen vorzunehmen, wodurch im Bereich
„Allgemeine Seelsorge“ ein Minderaufwand von 9%, also Fr. 123‘789, erzielt werden konnte. Auch im Blick auf die Institutionen wurden die Ausgaben gekürzt: Die Caritas erhält statt der beantragten Fr. 200‘000 nur Fr. 190‘000, was einen Mehraufwand von Fr. 10‘000
gegenüber 2013 bedeutet. Auch beim diözesanweiten Projekt Mit de Bübla i d’Stùba/Evangile à la maison, bei den Religionssendungen für Radio Freiburg, der Notfallseelsorge und dem Centre Ste-Ursule wurde der Rotstift angesetzt.
Ein ausgeglichener Haushalt
Der Aufwand von Fr. 10‘050‘645 wird getragen durch Fr. 6‘257‘627 aus Beiträgen von Pfarreien und Fr. 3‘003‘391 aus Erträgen der kantonalen Körperschaft.
Die zu deckenden Ausgaben sind gegenüber dem Voranschlag 20013 sogar um 1,76 % gesunken, wobei auch der Tatsache Sorge getragen wurde, dass kein Rechnungsüberschuss aus dem Jahr 2012 vorhanden war, dass der Fonds Schornoz-Monnard (Fr. 5‘000) aufgelöst wurde. Der
Voranschlag, der auch von der Geschäftsprüfungskommission zur Annahme empfohlen wurde, wurde mit nur einer Gegenstimme und sieben Enthaltungen angenommen.
Mehrausgaben bei der Kasse für die Besoldung
Bei der davor abgehaltenen Sitzung der Kasse für die Besoldung wurde ein Voranschlagsentwurf für 2014 präsentiert, welcher Aufwände von 13‘398‘793 aufwies
und somit mit einem Aufwandsüberschuss von Fr. 892 rechnet, wobei die vorliegenden Zahlen auf dem Personalbestand im September 2013 basieren. Die Lohnsumme der Priester steigt dadurch, dass es gegenüber dem Vorjahr fünf Priester weniger gibt, die in Pfarreien
nach ihrer Pensionierung noch zur Verfügung stehen. Sie wurden durch Priester ersetzt, die noch keine AHV oder BVG-Rente beziehen und somit für die Kasse teurer sind. Ob des Priestermangels sind auch Mehrausgaben für LaienseelsorgerInnen zu verzeichnen: Zwei
Vollzeitstellen wurden neu geschaffen, dreizehn LaienseelsorgerInnen sind derzeit in Ausbildung. Steigende Kosten gab es auch in der Verwaltung. Durch das in Kraft getretene neue Katechetenreglement für Deutschfreiburg regelt die Kasse für Besoldung nun auch
die Bezahlung aller deutschsprachigen Katechetinnen und Katechetinnen.
Behandelt wurde sowohl bei der Sitzung der Kasse für die Besoldung wie auch bei der Versammlung der Körperschaft die Frage, ob die Erhöhung des Lohns der
LaienseelsorgerInnen der Stufen A und B um eine zusätzliche Stufe 2014 durchgeführt werden könne. „Gegenüber Kantonen wie Waadt oder Bern sind diese Löhne sehr tief“, erläuterte Heinrich Meyer, Mitglied des Exekutivrats. Daher sei diese 2011 auf vier Jahre
angelegte, stufenweise Erhöhung geplant worden. In beiden Gremien wurde nach einer Diskussionsphase dieser Erhöhung für 2014 zugestimmt. Kritisch aufgenommen wurde der Vorschlag des Exekutivrats, die Kilometerpauschale von derzeit 65 Rappen auf 69 Rappen zu
erhöhen, um sich damit dem Ansatz von 74 Rappen des Kantons Freiburg anzunähern. Da sich beide Gremien gegen diesen Vorschlag aussprachen, sind in diesem Punkt Voranschläge 2014 noch (geringfügig) anzupassen.
Verwaltung von Pfründen wird einfacher
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung war die Verwaltung der Pfarr- und Kaplaneipfründen. „Wenn ein Pfründner bisher eine Veräusserung machen wollte,
musste er sich an eine Aufsichtskommission wenden, die sich dann mit einer Stellungnahme die Diözesanbehörde kontaktierte, und dann erst wurde der Exekutivrat hinzugezogen, der aber nicht mehr viel Einfluss auf den Entscheid hatte“, so der Vizepräsident des
Exekutivrats Georges Émery. Durch eine neue Zusammensetzung der Aufsichtskommission (beide Bischofsvikare, zwei Vertreter des Exekutivrats, ein von der Versammlung gewählter Präsident) soll diese Gruppe zukünftig die Entscheidungen treffen, und damit den Prozess
erleichtern. Die Versammlung stimmte dieser Neuerung zu, wobei auch einige Wünsche zur Überarbeitung des Vertrages zwischen Körperschaft und Bistum geäussert wurden (z. B. die Berücksichtigung von Geldanlagen im Dokument).
Eine Arbeitsgruppe für das Vademecum
Geplant wurde auf Wunsch von Bischof Morerod eine paritätische Arbeitsgruppe aus Diözesan- und Körperschaftsvertretern die das „Vademecum für die Zusammenarbeit
von katholischer Kirche und staatskirchenrechtlichen Körperschaften in der Schweiz“ einer Fachkommission der Schweizer Bischofskonferenz prüfen und diskutieren soll.
Abschied nach fünf Jahren
Mit den beiden Sitzungen wurde auch die Legislaturperiode 2008‒2013 beendet. Präsident der Versammlung Laurent Passer, der Präsident der Geschäftsprüfungskommission
Jean-Pierre Sonney, der Präsident des Exekutivrats Jean-Paul Brügger sowie die beiden Bischofsvikare Rémy Berchier und Nicolas Glasson bedankten sich beieinander für die gute – wenn auch nicht immer ganz einvernehmliche – Zusammenarbeit der einzelnen Gruppen. „Wir
arbeiten alle im gleichen Weinberg im Herrn“, betonte Nicolas Glasson. „Finanzielle Rückgänge sollten uns nicht zwingen weniger zu tun, sondern anders zu arbeiten.“ Wichtiger als Finanzen und Sparmassnahmen sei doch die Sorge für das Volk Gottes und die Verkündigung
des Wortes.
Die erste Sitzung der Delegierten der kkK für die Legislaturperiode 2013‒2018 wird am 14. Dezember stattfinden. Sie wird die Gremien der Versammlung
wie auch den Exekutivrat und die Justizkommission für die nächsten fünf Jahre wählen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Jean-Paul Brügger, Präsident des Exekutivrats
Tel.: 026 663 12 07 oder 079 563 70 07
E-mail: jpbrugger@estavision.ch
Ein Foto der Versammlung der kantonalen kirchlichen Körperschaft (Legislaturperiode 2008‒2013) steht auf Anfrage (informationsstelle@kath-fr.ch) zur Verfügung.