Medienmitteilung
Katholischer Pastoralrat Deutschfreiburg
Religionsunterricht im Kindergarten, ja oder nein?
St. Antoni, 9. Februar 2012. Der Pastoralrat Deutschfreiburg hat sich mit der Anfrage wegen einem zukünftigen Religionsunterricht im Kindergarten auseinander gesetzt, seine Stellungnahme dazu jedoch auf die nächste Sitzung verschoben. Mit Freude haben die Ratsmitglieder am Mittwochabend, 8. Februar, im Bildungszentrum Burgbühl in St. Antoni erfahren, dass der neuen Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Msgr. Charles Morerod OP, im September an einer Sitzung des Pastoralrates teilnehmen wird.
Die Leiterin der Deutschfreiburger Fachstelle für Katechese (defka), Judith Furrer Villa, erläuterte den Vertretern aus den Pastoralgruppen der Pfarreien und den Seelsorgeräten der Seelsorgeeinheiten Deutschfreiburgs die staatliche Anfrage wegen des Kindergartenreligionsunterrichts. Mit der Umsetzung des HarmoS Schulkonkordates wird der zweijährige Kindergarten ab 2013/14 in die obligatorische Schulzeit integriert. Nach der Freiburger Kantonsverfassung haben die anerkannten Kirchen das Recht, Religionsunterricht im Rahmen des Stundenplanes und in den Räumlichkeiten der Schule durchzuführen. Staatsrätin Isabel Chassot hat die evangelisch-reformierte Kirche und die katholische Kirche im Kanton Freiburg daher angefragt, ob sie von diesem Recht Gebrauch machen wollen und zukünftig auch im Kindergarten Religionsunterricht anbieten wollen.
Eigentlich freut sich der Pastoralrat über diese Chance, denn die Ansprechbarkeit für Religiöses sei in diesem Alter sehr hoch. Den Kirchen im Kanton Freiburg käme damit eine Pionierrolle zu, denn sonst kennt kein Kanton Religionsunterricht im Rahmen des staatlichen Kindergartens. Die von den Kirchen in diesen Unterricht geschickten Katechetinnen müssten jedoch auch gründlich ausgebildet werden. Religionsunterricht im schulischen Umfeld stellt ganz andere Anforderungen als die bisher in den Pfarreien aufgebauten Angebote an voreucharistischen Gottesdiensten und Kleinkindergruppen.
Kann die kleine Region Deutschfreiburg solch eine Aufgabe allein stemmen? Auf die Seelsorger und Seelsorgerinnen sowie die Pfarreien kämen personell und finanziell neue Herausforderungen zu. Die konkrete Form eines allfälligen Religionsunterrichts im Kindergarten sei zudem noch völlig offen. Judith Furrer bedauerte auch, dass es bisher nicht gelungen ist, eine gemeinsame zweisprachige und ökumenische Haltung zu dieser Anfrage zu entwickeln.
Entscheid erst nach Rückfrage in den Pfarreien
Der Pastoralrat beschloss, die Abstimmung über diese Frage auf die nächste Sitzung am 24. Mai zu vertagen. Die Mitglieder wollen sich mit ihren Pastoralgruppen und Seelsorgeräten in den Pfarreien und Seelsorgeeinheiten besprechen, um sich eine verantwortete Meinung bilden zu können. Denn ohne die Unterstützung durch die Pfarreien könnte dieser Kindergartenreligionsunterricht nicht realisiert werden. In der Dekanatsversammlung der Seelsorgerinnen und Seelsorger am 11. Januar fand das Anliegen zwar eine grosse Mehrheit, aber die Zweidrittelsmehrheit wurde verfehlt. Nach dem Strukturpapier des Dekanates Petrus Kanisius müssen wichtige Entscheide der Pastoralplanungskommission von einer Zweidrittelsmehrheit der Dekanatsversammlung und des Pastoralrates getragen werden.
Ebenfalls an der nächsten Sitzung will der Pastoralrat den auf den 12. September ausgemachten Besuch des Diözesanbischofs im Pastoralrat vorbereiten. Die Leben weckende Pastoral, die Gestaltung der Seelsorgeeinheiten und allgemein die Zukunft der katholischen Kirche im Sense- und Seebezirk werden dabei zur Sprache kommen.
Hans Rahm
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Hans Rahm
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