Die Bibel im Zentrum des Bistums
Erfahrungsaustausch zum Markusjahr mit Bischof
Morerod
Lausanne, 8. September 2012. Seit einem Jahr treffen sich Gruppen im
ganzen Bistum Lausanne, Genf und Freiburg, um miteinander in der Stube das
Markusevangelium zu lesen und auszutauschen. Am Samstag, 8. September, haben sie
sich in der Liebfrauenbasilika in Lausanne zu einem Erfahrungsaustausch und
einer Feier des Wortes Gottes mit Bischof Charles Morerod
versammelt.
25 Gruppen aus Deutschfreiburg meldeten sich bei Rita Pürro, der Leiterin der katholischen Fachstelle für Erwachsenenbildung, die bei der Bistumsinitiative "Mit de Bübla i d'Stùba" mitgemacht haben. Es könnten auch noch mehr gewesen sein, die mit der für das Markusjahr herausgegebenen Broschüre zusammen zu Hause die Bibel gelesen und über ihre Erfahrungen ausgetauscht haben. Am Bistumstreffen in Lausanne unter dem Motto „Unser Bistum trifft sich: im Zentrum die Bibel“ nahmen rund 400 Personen aus den vier Bistumskantonen teil.
Es gebe keine bessere Lektüre, um den Glauben zu vertiefen, als die Bibel selber, hielt Bischof Charles Morerod fest. Wenn man Jesus besser kennenlernen wolle, sei die Lektüre der Evangelien der beste Weg. Doch wir genügen uns nicht selbst, wir brauchen einander. Das Wort Gottes ist ein lebendiges Wort. Im gemeinsamen Lesen und Austauschen können wir mit der Hilfe des Geistes Gottes erfahren, wie Jesus agiert und reagiert hat. Das gemeinsame Hören auf das Wort Gottes lässt uns offener füreinander sein. Dies sei ein grosser Dienst, den wir uns gegenseitig erweisen.
Das Gleichnis vom Sämann im Markusevangelium begleitete das ganze Bistumstreffen. In der einleitenden Feier in der Basilika zeigte ein Film fünf Gruppen, die sich auf den Weg des Markusevangeliums machten, darunter eine Nachbarschaftsgruppe der deutschsprachigen Pfarrei in Lausanne und eine Defilecture-Gruppe in der freiburgischen Orientierungsschule Jolimont. Die Künstlerin Bernadette Lopez erläuterte ihr Bild über das Gleichnis vom Sämann. Sie malte eine Serie von Bildern zum Markusevangelium, die in einer Ausstellung in zahlreichen Pfarreien und Gemeinschaften im ganzen Bistum gezeigt wurden.
Das
Gleichnis vom Sämann
Darauf tauschten die Teilnehmer in 30 zufällig zusammengesetzten Gruppen über ihre Erfahrung während dem Markusjahr und über den soeben gelesenen Text aus dem Markusevangelium aus. Dass Jesus Gott mit einem Sämann vergleicht, der den Samen seines Wortes über Weg, Steine, Dornengestrüpp und fruchtbaren Boden sät, mache grossen Mut. Denn wir haben nicht immer die gleiche Bereitschaft. Wir haben zwar alle Ohren, aber wir hören nicht immer gleich gut. Sie fühle sich ermutigt, im nun folgenden Lukasjahr ihre Stube zu öffnen und Leute zu einer eigenen Gruppe einzuladen, meinte eine der Teilnehmerinnen.
Im anschliessenden Wortgottesdienst übergab Msgr. Rémy Berchier, Bischofsvikar für den französischsprachigen Teil des Kantons Freiburg, dem Diözesanbischof ein Goldenes Buch mit den von den Gruppen soeben gestalteten Seiten. Bischof Charles Morerod erklärte, dass für dieses Treffen bewusst ein Wortgottesdienst gestaltet wurde, um einerseits das Wort Gottes zu feiern und andererseits an den reichen Gebetsschatz der katholischen und der anderen Kirchen neben der Eucharistiefeier zu erinnern.
Vielfältige
Reaktionen aus Deutschfreiburg
Die Reaktionen der Gruppen
auf den bei der Deutschfreiburger Fachstelle für Erwachsenenbildung eingegangen
Auswertungsbogen drücken eine grosse Zufriedenheit aus. "Es wurden sehr
verschiedene, sehr menschliche und tiefe Austausche in einer respektvollen
Stimmung gemacht", heisst auf einem Auswertungsbogen. „Es wurde viel gelernt,
gefragt, in Frage gestellt und begriffen.“ „Abschnitte, die sonst im
Gottesdienst einzeln vorgelesen werden, konnten so in ihrem Kontext gelesen und
Zusammenhänge entdeckt werden.“
"Es war toll, gemeinsam
bewusst über einen Bibeltext zu reden", schrieben die Jugendlichen. So konnte
die Heilige Schrift besser verstanden werden. Es war ein gemeinsames
Unterwegssein mit anderen Christen, eine stärkende Gemeinschaft. Einige Gruppen
waren ökumenisch zusammengesetzt.
Verschiedene Auffassungen
eröffneten neue Perspektiven. Beruhigend war auch zu entdecken, dass „andere
auch Probleme bei ähnlichen Stellen haben“. „Die Bilder und Gedanken begleiteten
einen auch weiter bis zum nächsten Treffen und darüber hinaus. Sie veränderten
den Alltag.“ Bereichernd war auch, zu wissen, dass „im ganzen Bistum das gleiche
Evangelium gelesen wird“.
Auf
Markus folgt Lukas
Am 2. Dezember, dem ersten
Adventssonntag, beginnt das Lukasjahr in den Gottesdienstlesungen und bei „Mit
de Bübla i d’Stùba“. In der gleichen Art wird wieder eine Broschüre mit dem Text
des Lukasevangeliums dafür gestaltet, die wieder gratis abgegeben wird. Wiederum
sind die Menschen eingeladen, sich bei jemandem zuhause zu treffen, mit
altbekannten oder ganz neuen Gesichtern, und gemeinsam das Lukasevangelium zu
entdecken: denn Lukas erzählt anders, setzt andere Akzente und darum ist und
bleibt auch diese Reise spannend und verspricht neue Entdeckungen und
bereichernde Begegnungen, heisst es im neuen Faltblatt zum
Bistumsprojekt.
Hans
Rahm
Hans
Rahm
Kath.
Info-Beauftragter Deutschfreiburg
Ch.
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