Medienmitteilung
Kantonale kirchliche Körperschaft
genehmigt Jahresrechnungen
Bischof Charles Morerod zu
Besuch
Freiburg, 28. April 2012. Die
staatskirchenrechtlichen Strukturen im Kanton Freiburg sind für die Kirche nach
den Worten des neuen Bischofs von Lausanne, Genf und Freiburg, Msgr. Charles
Morerod OP, sehr nützlich und unentbehrlich. Sowohl die Jahresrechnung der
kantonalen kirchlichen Körperschaft als auch jene der Besoldungskasse der
Pfarreiseelsorger wurden von den entsprechenden Versammlungen am Samstagmorgen,
28. April, im Pfarreisaal Christkönig in Freiburg genehmigt.
Bischof Charles Morerod unterstrich in
seiner Ansprache an die Delegierten der Pfarreien und aus der Seelsorge, dass
die Freiburger Ausgestaltung der staatskirchenrechtlichen Strukturen eine
glückliche Formel im Rahmen der gesetzlichen Normen des Staates darstelle. Bei
seinem ersten Besuch der kirchlichen Versammlung dankte er auf Deutsch Pfarrer
Niklaus Kessler, der ihm während seiner ersten Monate seines Mandates eine
grosse Hilfe als Bischofsvikar ad interim war. Am 1. Mai tritt Pfarrer Nicolas
Glasson sein Amt als Bischofsvikar für Deutschfreiburg an.
Bischof Charles Morerod ermunterte die
Pfarreien zu fusionieren. Die Pfarreibürger hätten ein legitimes Interesse an
einer Seelsorge der Nähe und am Unterhalt der Kirchen. Angesichts der kleiner
werdenden Zahl der Priester verbrächten diese jedoch beträchtliche Zeit in
Sitzungen der verschiedenen Pfarreiräte. Die Seelsorge gerade auch an den der
Kirche Entfernten liegt dem Bischof sehr am Herzen.
Seit seinem Amtsantritt als Bischof
habe er entdecken müssen, dass das Budget des Bistums nicht ausgeglichen ist.
Die vier kantonalen Körperschaften des Bistums werden eingeladen, noch mehr
Grosszügigkeit zu zeigen, wobei er auch nach Einsparungsmöglichkeiten suchen
werde.
Als gute Überraschung bezeichnete
Bischof Charles Morerod das Wohlwollen des Staates Freiburg im Zusammenhang mit
der Volksmotion gegen die Kirchensteuern der juristischen Personen. Dass der
Staatsrat und der Grossrat diese abgelehnt haben, zeige die Wertschätzung des
Beitrags der Kirchen an die Gesellschaft. Es sei dabei vor allem der soziale
Beitrag der Kirchen, der katholischen und der protestantischen, sowie der
israelitischen Gemeinschaft, hervorgehoben worden. Für den Bischof gilt es
jedoch auch den spirituellen Beitrag wahrzunehmen, der den sozialen erst
ermögliche. Dass er vielen der Delegierten auch schon bei anderen Gelegenheiten
begegnet sei, zeige ihm, dass ihr Engagement für die Kirche unterschiedliche
Formen annehme.
Exekutivrat Guy Rossier präsentierte
die Jahresrechnung der kantonalen Körperschaft, die einen Ertragsüberschuss von
Fr. 471'262.78 bei einem Aufwand von Fr. 6'156'514.22 aufweist. Neben einem
glücklichen Versehen im Voranschlag bei der Verbuchung der Reserve aus der
Jahresrechnung 2009, das mit Fr. 125'000 zum besseren Resultat beiträgt, ist
dieses insbesondere auf Einsparungen in vier Kapiteln zurückzuführen. Bei der
allgemeinen Seelsorge waren es rund Fr. 32'000 und bei den kantonalen
Seelsorgestellen Fr. 124'000 durch Sparmassnahmen oder Nichtbesetzen von
Stellen. Die Katechese trug rund Fr. 46'000 und die Organe und die Verwaltung
der kkK trugen rund Fr. 137'000 durch Einsparungen dazu bei.
Neue Telefonzentrale und Reserve für
die Räumlichkeiten
Anlass zu Bemerkungen, die von Daniel
Häller im Namen der Delegierten aus der Agglomeration Freiburg vorgetragen
wurden, gaben die gestiegenen Bürokosten. Sie sind auf die höheren Mieten im
Diözesanzentrum und die höheren Entschädigungen für private Computer und
Büroräume zurückzuführen. Über die ausserplanmässige Anschaffung einer neuen
Telefonzentrale wurden nähere Erläuterungen verlangt. Die Stiftung für das
Diözesanseminar als Eigentümerin der Büroräume sah sich ausserstande, die
veraltete gemeinsame Zentrale zu ersetzen, und bat die Körperschaft, selber eine
separate Telefonzentrale für die Bedürfnisse der Körperschaft und des
Bischofsvikariates zu beschaffen.
Anträge aus der Versammlung, die
Reserve für die Verminderung der Pfarreibeiträge für 2013 den Eigenmitteln
zuzuweisen und keine Reserve für die Räumlichkeiten des Vikariates und der
Verwaltung der kkK zu bilden, wurden beide mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.
Vom Ertragsüberschuss werden daher, wie vom Exekutivrat vorgeschlagen, Fr.
50'000 dem Fonds für Fusionen, Fr. 50'000 der Reserve für die Abstimmung über
die Revision des Kirchenstatuts und Fr. 220'000 der Reserve für die
Räumlichkeiten zugewiesen. Fr. 140'000 werden 2013 zur Verminderung der
Pfarreibeiträge reserviert und Fr. 8'400 werden als Solidaritätsbeitrag an die
Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ) überwiesen.
Eintreten auf Teilrevision des
Kirchenstatuts unbestritten
Die Versammlung beschloss auf den
Dekretsentwurf für die Teilrevision des Kirchenstatuts einzutreten. Schon
Bischof Charles Morerod hob in seiner Ansprache hervor, dass es normal sei, das
Statut nach dannzumal 15 Jahren an die Veränderungen in Kirche und Gesellschaft
anzupassen. Es sei notwendig und ein Zeichen der Lebendigkeit. Walter Buchs als
Präsident der vorberatenden Spezialkommission bezeichnete die vorgeschlagene
Änderung des Finanzausgleichs als objektiver, transparenter, wirksamer und
letztendlich gerechter. Sie führe zu mehr Solidarität und zur Verbesserung der
Lage der finanzschwachen Pfarreien, ohne sie von Fusionen abzuhalten.
Der Exekutivrat möchte die
Volksabstimmung über die Teilrevision noch diesen Herbst durchführen. Die
Detailberatung wird die Versammlung am 12. Mai in Angriff
nehmen.
Im Alter aktive Priester verbessern
die Rechnung
Heinrich Meyer stellte die
Jahresrechnung der Besoldungskasse mit einem Ertragsüberschuss von Fr.
211'104.35 vor. Auf Fr. 12'028'488.10 beliefen sich insgesamt die Ausgaben der
Kasse, über die alle Seelsorgerinnen und Seelsorger in den katholischen
Pfarreien des Kantons Freiburg entlöhnt werden. Der Überschuss sei zu einem
grossen Teil auf die Tätigkeit der pensionierten Priester zwischen 68 und 75
Jahren zurückzuführen. 72 Priester waren am 31. Dezember 2011 im Amt, wovon 17
Priester im Alter zwischen 68 und 75 Jahren und 4 Ordenspriester über 75 Jahre.
36 Priester waren im Ruhestand. Ausserdem wurden 81 Laienseelsorger, 11
Pfarrhaushälterinnen, 18 Sekretariatsangestellte und 16 Katecheten über die
Besoldungskasse bezahlt.
Fr. 210'000 werden für die
Verminderung der Pfarreibeiträge im Jahr 2013 verwendet. Sowohl die Rechnung wie
auch der Geschäftsbericht des Exekutivrates wurden von der Versammlung der
Besoldungskasse ohne Diskussion genehmigt.
Daniel Aebischer von
Vuisternens-en-Ogoz wurde als Delegierter des Wahlkreises 5 an Stelle von
Marie-Thérèse Meyer unter die 60 Pfarreidelegierten aufgenommen. Da Marianne
Pohl-Henzen wegen ihrer Funktion ab 1. Mai als Adjunktin des Deutschfreiburger
Bischofsvikars auf dieses Datum demissionierte, beschloss die Versammlung ihren
Sitz und den des neuen Generalvikars Alain Chardonnens in der
Geschäftsprüfungskommission gemeinsam später neu zu besetzen.
Hans Rahm
Weitere
Auskünfte:
Jean-Paul
Brügger
Präsident des Exekutivrates
026 663 12 07 oder 079 563 70
07
jpbrugger@estavision.ch
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Hans Rahm
Kath. Info-Beauftragter
Deutschfreiburg
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