Medienmitteilung
Dekanatsversammlung
Deutschfreiburg
Religionsunterricht im Kindergarten und Profil
für den Bischofsvikar
St.
Antoni, 12.1.2012. Soll die katholische Kirche Deutschfreiburg vom Recht
Gebrauch machen, in den Kindergärten Religionsunterricht anzubieten? Diese Frage
wurde von den Seelsorgerinnen und Seelsorgern Deutschfreiburgs an ihrer
Dekanatsversammlung am Mittwoch, 11. Januar, im Bildungszentrum Burgbühl
kontrovers diskutiert. Ebenso engagiert trugen sie Überlegungen zur Neubesetzung
des Bischofsvikariates zusammen.
Der Kanton Freiburg ist dem Projekt Harmos
beigetreten. Dadurch werden die zwei Kindergartenjahre in die obligatorische
Schulzeit integriert, die bisherige 1. Klasse heisst dann 3. Schuljahr. Gemäss
der Kantonsverfassung können die Kirchen im Rahmen der obligatorischen Schulzeit
im Rahmen der Schule Religionsunterricht erteilen. Die Staatsrätin Isabelle
Chassot hat daher die katholische und die reformierte Kirche angefragt, ob sie
von diesem Recht Gebrauch machen wollen.
Die französischsprachigen Katholiken zogen sich
aus der zweisprachigen ökumenischen Arbeitsgruppe zurück und antworteten dem
Kanton, dass sie zwar im Kindergarten Religionsunterricht anbieten möchten, aber
nicht in wöchentlicher Form sondern mit Angeboten auf Weihnachten, Ostern usw.
hin. Die Deutschfreiburger Fachstelle für Katechese (defka) setzte sich für ein
ökumenisches Konzept zumindest für Deutschfreiburg ein.
Judith Furrer, die defka-Fachstellenleiterin,
stellte den Seelsorgerinnen und Seelsorgern ein Studienpapier mit Argumenten für
und wider das Engagement im Kindergarten vor. Von der Versammlung wurde
einerseits die Chance hervorgehoben, die sich damit bietet, die kleinen Kinder
Glaubenserfahrungen machen zu lassen. Andererseits wäre dieser
Religionsunterricht durch kirchliche Katechetinnen ein Einbruch in den
Kindergartenunterricht, der von einer Person geführt wird. Um im schulischen
Rahmen zu bestehen, bräuchte es auch ein eigenes Ausbildungsmodul für diese
Stufe.
In einer Konsultativabstimmung sprachen sich
die Seelsorger und Seelsorgerinnen mit grosser Mehrheit für den
Religionsunterricht im Kindergarten aus. Die Zweidrittelsmehrheit, die dem
Abstimmungsergebnis verbindlichen Charakter gegeben hätte, wurde jedoch nicht
erreicht. Als nächstes soll sich auch der Pastoralrat Deutschfreiburgs mit der
Frage befassen.
Schwierige Suche nach einem neuen
Bischofsvikar
Im Gegensatz zu den vier französischsprachigen
Bischofsvikaren des Bistums konnte Bischof Charles Morerod noch keinen neuen
Bischofsvikar für Deutschfreiburg ernennen. Dekan Niklaus Kessler wurde am 12.
Dezember lediglich als Verantwortlicher für das Bischofsvikariat bestätigt.
Gewünscht wäre wieder ein Priester im Vollamt. Doch dies würde eine Lücke in der Pfarreiseelsorge
schlagen. Über siebzigjährige Priester sollte man auch nicht mehr mit dieser
Aufgabe belasten.
Daher gingen die Überlegungen der versammelten
Seelsorgenden in Richtung eines Teams aus einem Teilzeitbischofsvikar und einem
oder zwei Laien. Ob dieser Laie Theologe oder ein erfahrener Personalmanager
sein sollte, wurde unterschiedlich beurteilt. Auch eine Frau sei als Adjunktin
denkbar. Die Suche könnte auch auf Ordensleute oder die weitere Region
ausgedehnt werden. Schliesslich müsse auch geprüft werden, welche Aufgaben vom
Bischofsvikar selber wahrzunehmen sind. Deutschfreiburg könne im
Deutschschweizer Rahmen nicht so viel leisten wie ein ganzes
Bistum.
Bischof Charles Morerod hat die Seelsorger und
Seelsorgerinnen in einem persönlichen Brief gebeten, ihm Vorschläge für einen
neuen Bischofsvikar zu machen. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger sind dankbar,
wenn der Bischof spätestens bis Ostern eine Lösung finden
kann.
Bereichernde
Katechetenausbildung
Judith Furrer sowie Rita Pürro von der
Fachstelle für Erwachsenenbildung baten die Dekanatsversammlung ausserdem,
Werbung für den Glaubenskurs und die Katechetenausbildung zu machen. Um den
Religionsunterricht in den Primarschulen Deutschfreiburgs gewährleisten zu
können, müssen jährlich durchschnittlich fünf Katechetinnen ausgebildet werden.
Regula Gobet aus Tafers gab den Seelsorgern ein eindrückliches Zeugnis von ihrer
Motivation und ihren Erfahrungen in dieser Ausbildung.
Hans
Rahm
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Hans Rahm
Kath.
Info-Beauftragter Deutschfreiburg
Ch. Cardinal-Journet 3
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