Medienmitteilung
Kantonale kirchliche Körperschaft
genehmigt Voranschlag
Ausführliche Erläuterungen zur
Erhöhung des Bistumsbeitrages
Freiburg, 15. Dezember 2012. Die
Delegiertenversammlung der kantonalen kirchlichen Körperschaft genehmigte
wesentliche Erhöhungen im Voranschlag 2013 für das Bistum, verschiedene
pastorale Projekte und die RKZ. Generalvikar Alain Chardonnens und Bistumsökonom
Jean-Baptiste Henry de Diesbach erläuterten an der Sitzung am Samstagmorgen, 15.
Dezember, im Pfarreisaal Christkönig in Freiburg, warum das Bistum mehr
Unterstützung von den vier Bistumskantonen benötigt. Der Voranschlag der
Besoldungskasse für 2013 wurde hingegen ohne grosse Diskussion
angenommen.
Der Haushalt des Bistums Lausanne,
Genf und Freiburg leide schon seit langem unter chronischer Unterdeckung, führte
Henry de Diesbach aus. In den letzten zehn Jahren wurden durchschnittlich Fr.
250'000 Defizit pro Jahr gemacht, die aus den Reserven und unter Verwendung von
Spezialfonds gedeckt wurden. Dabei wurden immer die entsprechenden
Stiftungszwecke beachtet, unterstrich Generalvikar Chardonnens. Es wurden jedoch
nicht nur die Erträge verwendet, sondern auch dem Stiftungskapital Beiträge
entnommen.
Der neue Generalvikar und der neue
Bistumsökonom stellten sich unter der Leitung des neuen Bischofs zum Ziel, die
laufenden Ausgaben mit ordentlichen Einnahmen zu decken, und baten daher die
Bistumskantone um Erhöhung ihrer Beiträge. Der Unterhalt der bischöflichen
Mensa, zu der einige wenige Häuser gehören und die einen Beitrag zum
ordentlichen Haushalt abwerfen soll, wurde buchhalterisch vom laufenden Haushalt
getrennt. Eine zweite jährliche Kollekte für das Bistum wurde am 1. November
erstmals durchgeführt. Die Reserven des bischöflichen Ordinariats wurden jedoch
im Laufe des Jahres 2012 vollständig aufgebraucht. Daher hat der Bischof auch
auf dringlichem Weg die staatskirchenrechtlichen Instanzen der vier
Bistumskantone um einen ausserordentlichen Beitrag von insgesamt Fr. 250'000 für
2012 gebeten. Der Anteil der Freiburger kantonalen Körperschaft von Fr. 73'125
wurde von der Versammlung schliesslich genehmigt. Der ordentlichen Beitrag von
Fr. 350'000 war übrigens seit 2009 nicht mehr erhöht
worden.
Der bischöfliche Haushalt umfasst
viele Aufgaben für die gesamte Diözese. Rund zwei Drittel davon sind Gehälter,
wobei ein Vergleich mit den Waadtländer Ansätzen zeigt, dass die Löhne im
Ordinariat rund 30 % unter jenen liegen. In der miserablen gegenwärtigen
Lage konnte sich der Bischof auch noch nicht erlauben, wieder einen Archivar
anzustellen, obschon ihn sowohl das Kirchenrecht als auch das Staatsarchiv dazu
verpflichten. Die Sekretariatsposten wurden reduziert, der Bischof und seine
Mitarbeiter erledigen ihre Post und E-Mails grösstenteils selber. Als Anekdote
merkte der Bistumsökonom an, dass die Gäste im Ordinariat aus Kostengründen am
bischöflichen Tisch verpflegt werden, wobei er jedoch den Käse ausser für Fondue
gestrichen habe.
Trotz Erhöhung billiger als die
übrigen Schweizer Bistümer
Für das Jahr 2013 bat das Ordinariat
um eine Erhöhung der Beiträge um 28 %. Bei einem Gesamtbudget von Fr. 3 pro
Katholik erhöht sich damit der Beitrag der Bistumskantone pro Katholik von Fr.
1.80 (2012) auf Fr. 2.30 (2013), rechnete der Bistumsökonom vor. Die übrigen
Schweizer Bistümer erhalten von ihren staatskirchenrechtlichen Instanzen
zwischen Fr. 3.50 und Fr. 4.70 pro Katholik. Der Exekutivrat schlug der
Versammlung vor, den Beitrag auf Fr. 407'473 zu erhöhen und ein zinslosen
Darlehen von Fr. 50'000 mit einer Laufzeit von 10 Jahren zu geben. Mit den Fr.
5'000 für die Amortisation dieses Darlehens wurden so Fr. 412'473 in den
Voranschlag 2013 geschrieben. Die Vertreter des Bischofs zeigten sich erfreut
über die Annahme durch die Versammlung. Genf und Neuenburg haben den Begehren
des Bischofs für 2012 und 2013 schon entsprochen, der Waadtländer Verband der
katholischen Pfarreien hat die Hälfte der Erhöhung für 2013 genehmigt und für
2012 noch nicht entschieden.
Auch die übrigen Erhöhungen wurden von
den Delegierten in Frage gestellt, schlussendlich wurde der Voranschlag 2013 mit
61 Ja, 1 Nein und 13 Enthaltungen genehmigt. Er sieht einen Aufwand von Fr.
10'331'823 und einen Ertrag von Fr. 3'158'626 vor. Der Anteil der kantonalen
Körperschaft an der Quellensteuer wurde von bisher 83 % auf 90 %
angehoben. Fr. 6'238'570 müssen die Pfarreien des Kantons durch ihre Beiträge
decken. Die Erhöhung der Pfarreibeiträge um 11,41 % liess die Delegierten
der Pfarreien denn auch mit den Zähnen knirschen. Die zu deckenden Ausgaben
haben zwar nur um 6,01 % zugenommen, aber es stehen Fr. 305'000 weniger
Reserven aus der Rechnung von vor zwei Jahren zur Verfügung, hielt Exekutivrat
Guy Rossier fest. Die Erhöhung für die Schweizerischen Aufgaben über die
Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ) erklärt sich dadurch, dass die
kantonalen Körperschaften den Rückgang des Fastenopferbeitrags für die
mitfinanzierten Schweizer und sprachregionalen Institutionen auffangen müssen.
Auch in der Bistumskasse wirkt sich der Rückgang des Fastenopfers aus.
Neben kleinen Erhöhungen, die
Finanzverwalter Daniel Piller detailliert erläutern konnte, wird 2013 auch der
französischsprachige Kommunikationsdienst ausgebaut, um das Verschwinden der
Zeitschrift der Westschweizer Bistümer "Evangile et mission" auszugleichen.
Bischofsvikar Rémy Berchier stellte den Delegierten die Nullnummer der neuen
kantonalen monatlichen elektronischen Zeitschrift "cath-fr.ch le mensuel" für
die Seelsorger und weitere Interessierte kurz vor.
Leichte Zunahme des Personalbestands
in der Pfarreiseelsorge
Exekutivrat Heinrich Meyer
präsentierte den Voranschlag der Kasse für die Besoldung der Pfarreiseelsorger,
der bei einer Aufwandsumme von Fr. 12'413'474 mit einem Aufwandsüberschuss von
Fr. 1'456 rechnet. Über die Besoldungskasse werden alle Priester und
Laienseelsorgerinnen und –seelsorger besoldet, die in den Pfarreien und
Seelsorgeeinheiten tätig sind. Auf den Stichtag 28. September 2012 reduzierte
sich die Zahl der im Seelsorgedienst tätigen Priester gegenüber dem Vorjahr um
einen auf 69, wobei dies insgesamt 55 Vollzeitstellen gegenüber 52 im Vorjahr
ausmacht. Bei den Laienseelsorgerinnen und –seelsorgern erhöhen sich die
entsprechenden Zahlen um 3 auf 81 Personen bzw. um 3 auf 52
Vollzeitstellen.
Die Versammlung liess sich vom
Exekutivrat auch über die Vorbereitung des Wahljahres 2013 und die verschobene
Volksabstimmung über die Teilrevision des Kirchenstatuts informieren. Am 3. März
2013 findet der erste Wahlgang der Gesamterneuerungswahlen der Pfarreiräte für
die nächsten fünf Jahre statt. Die Kandidatenlisten können bis zum 21. Januar
2013 in den jeweiligen Pfarreisekretariaten abgegeben werden. Die Wahl der
Grosswählerinnen und Grosswähler wird durch die Pfarreiversammlungen zwischen
dem 1. Februar und 30. April erfolgen. Diese werden am Donnerstag, 26. September
2013, dann die Pfarreidelegierten in die kirchliche Versammlung
wählen.
Teilrevision des Kirchenstatuts wieder
flott gemacht
Da die Zustimmung des Staatsrates zur
Teilrevision des Kirchenstatuts nicht mehr rechtzeitig einging, musste der
Exekutivrat die auf 25. November geplante Volksabstimmung verschieben,
erläuterte Exekutivrat Georges Emery. Das Amt für Gemeinden monierte in seiner
Stellungnahme zu Handen der Direktion der
Institutionen und der Land- und Forstwirtschaft (ILFD), dass die neusten
Bundesgerichtsentscheide zum Kirchenaustritt nicht berücksichtigt wurden. Der
Exekutivrat arbeitete unter Zuhilfenahme von Experten aus der Versammlung und
von ausserhalb einen Vorschlag zu den strittigen Artikeln im derzeit gültigen
Kirchenstatut aus. Der Staatsrat hat diesem Vorschlag in seiner Sitzung am 11.
Dezember seine Zustimmung erteilt, auch die Bistumsbehörde ist damit
einverstanden. Er wird baldmöglichst in gebührender Form der Versammlung
unterbreitet. Der Exekutivrat hofft, die katholische Volksabstimmung
schliesslich am 9. Juni 2013 durchführen zu können.
Hans Rahm
PS in eigener Sache: Hiermit beende
ich meine Berichterstattung als Informationsbeauftragter des Bischofsvikariates
Deutschfreiburg. Ab 1. Januar 2013 wird Christina Mönkehues die
Informationsarbeit für das Bischofsvikariat und die kantonale Körperschaft
übernehmen. Herzlichen Dank für Ihr Interesse und die gute Zusammenarbeit in den
vergangenen Jahren.
Weitere
Auskünfte:
Jean-Paul
Brügger
Präsident des
Exekutivrates
026 663 12 07 oder 079 563 70
07
jpbrugger@estavision.ch
--
Hans
Rahm
Kath.
Info-Beauftragter Deutschfreiburg
Ch. Cardinal-Journet
3
1752
Villars-sur-Glâne
026 426 34 00; 079
746 43 67
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