Medienmitteilung
Fortbildung der Seelsorger Deutschfreiburgs
Einzelbeichte im Gesamt der Busspastoral
Visp,
18.2.2009 Versöhnungsfeiern sollen auch weiterhin in den Pfarreien
Deutschfreiburgs vor Ostern und Weihnachten angeboten werden, doch nun mit der
abschliessenden Vergebungsbitte. Dies hielten die Seelsorgerinnen und
Seelsorger des Dekanats Petrus Kanisius im St.Jodernheim in Visp fest. Von
Montagnachmittag bis Donnerstagmorgen früh (16. bis 19. Februar) widmeten sie
ihre jährliche Fortbildung dem Thema "Einzelbeichte im Gesamt der
Busspastoral".
Vergebung und
Versöhnung gehörten wesentlich zur christlichen Botschaft und spielten bei
allen Sakramenten eine Rolle. Vor einem anderen seine Schuld und seine Sünden
zu beichten, sei schwierig. Wer diese Schwelle mal überschritten und die
Lossprechung von den Sünden im Busssakrament in Anspruch genommen habe, berichte
von Befreiung und Erleichterung, hielten die Seelsorgenden fest.
Das
seelsorgerliche Gespräch und die Einzelbeichte sollen bewusst gefördert werden,
da sie wesentlich zur christlichen Tradition gehören und auf die heutigen Nöte
der Menschen eine Antwort geben. In den Versöhnungsfeiern andererseits kommt
die soziale Dimension von Schuld und Sünde zum Ausdruck und wird die Versöhnung
in der Gemeinschaft gefeiert.
Anfang Januar
haben die Schweizer Bischöfe nach 35 Jahren die Erlaubnis für die
Generalabsolution in der Bussfeier zurückgenommen. Die gemeinschaftlichen
Versöhnungsfeiern sollen jedoch weiterhin gepflegt werden, aber mit einer
Vergebungsbitte abgeschlossen werden. Schon im Dezember 2007 haben sie das
Hirtenschreiben "Impulse zur Erneuerung der Einzelbeichte im Rahmen der
Busspastoral" veröffentlicht.
Wechselvolle
Geschichte des Busssakramentes
In der
Einzelbeichte seien zwei Traditionsstränge zusammengekommen, hielt der
Referent, P. Felix Strässle, fest. Es gab in der alten Kirche den Stand des
Büssers, der durch den Tatbeweis zeigen musste, dass ihm die Versöhnung mit der
kirchlichen Gemeinschaft ein Anliegen sei. Erst danach wurde er vom Bischof
wieder aufgenommen. Durch die irischen Wandermönche kam dann die private Versöhnungsfeier,
wo die Bussauflage der Versöhnung nachfolgte. Auf die Wüstenväter und die
ersten Mönchsgemeinschaften geht die Tradition der Seelenführungsbeichte
zurück. In der Gegenreformation legte dann das Konzil von Trient 1547 die
Eckdaten für das Busssakrament fest.
Gott hat uns
die Sünden schon vergeben und uns zur Freude des Gottesreiches berufen, hielten
die Seelsorger fest. Auch im Bussakt der Eucharistiefeier wird Versöhnung
gefeiert und um die Vergebung der Sünden gebetet. Im Busssakrament kommt die Barmherzigkeit
Gottes besonders zum Ausdruck. Im seelsorgerlichen Gespräch mit dem Priester,
mit der Pastoralassistentin oder dem Pastoralassistenten drückt sich die
Zuwendung Gottes zu jedem einzelnen aus, der jede und jeden mit seinen Nöten
und Freuden und seinen Lebensbrüchen ernst nimmt. Gott befreit in seiner
Barmherzigkeit von der Last der Schuld und schenkt eine neue Chance.
Den
Seelsorgerinnen und Seelsorgern kommt eine grosse Verantwortung zu, das
Sakrament der Versöhnung und das seelsorgerliche Gespräch zu einer befreienden
Erfahrung werden zu lassen. Sich mit seinen Fehlern und Schwächen
auseinanderzusetzen und sich zu öffnen, ist schwierig. Viele Menschen hätten
auch die Sprache nicht, um über ihre Beziehung zu sich selbst, zu Gott und zu
den Mitmenschen zu sprechen, hielt P. Gregor Jäggi vom Kloster Einsiedeln fest.
Sie brauchen Anleitung, wie sie das lernen und über den Beichtspiegel der
zehnjährigen Beichtschüler hinauskommen können. Dazu gab er konkrete Hinweise,
die die Seelsorgerinnen und Seelsorger gerne aufnahmen.
Hans Rahm
Weitere Auskünfte:
Bischofsvikar Kurt Stulz
Bildungszentrum Burgbühl
1713 St.Antoni
026 495 21 72
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Hans
Rahm
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