In einem Jahr nationaler Parlamentswahlen den Kirchen in der Schweiz vorschreiben zu wollen, wie und wann sie sich politisch äussern dürfen, bewegt zu einer Reaktion. Wenn dies in einer Zeit geschieht, die von Themen auf der politischen Agenda geprägt ist, zu denen sich Kirchen und kirchliche Hilfswerke gemeinsam mit zahlreichen Menschenrechtsorganisationen und NGO klar positionieren (z. B. Konzernverantwortungsinitiative, Waffenexporte in Bürgerkriegsländer), ruft dies nach einer sozialethischen Replik. Es provoziert menschenrechtsethische Kritik, wenn demokratisch gewählte Politiker in einem liberalen Rechtsstaat Kirchen einen Maulkorb verpassen wollen. Gastkommentar von Peter G. Kirchschläger.