Zu Beginn des Films «Il vangelo secondo Matteo» (Das Evangelium nach Matthäus, 1964) von Pier Paolo Pasolini gibt es eine lange Kameraeinstellung, eine gerade in ihrer Langsamkeit eindrückliche Szene. Sie übersetzt eine Bibelstelle in Bilder und zeigt, wie Josef sich von Maria abwendet und weggeht. Er tut dies, weil er den Verdacht geschöpft hat, er sei betrogen worden. Dann aber, nachdem er eine innere Stimme, nach Matthäus die eines Engels, vernommen hat, fasst er wieder Vertrauen zu seiner Verlobten. Vorsichtig-zögernd wendet er sich um und geht wieder auf Maria zu (Matthäus 1.18-20). Von Niklaus Peter.