kath.ch Medienspiegel – 26.01.2024, 15:05 Grüss Gott Zürich – Newsletter der Katholischen Kirche im Kanton Zürich (26.01.2024)Sibylle Ratz, Informationsbeauftragte: Bildung und Kultur waren in unseren Breitengraden jahrhundertelang das Privileg der Kirchen. In unseren demokratischen Staaten werden die Menschen heutzutage darin gefördert, selbstständig denkende Individuen zu werden. Das Thema Künstliche Intelligenz, KI oder AI abgekürzt, zwingt uns noch einmal mehr genau dazu: kritische Distanz zu üben, um «News», die auf allen möglichen Plattformen, insbesondere über die sozialen Medien, auf uns einprasseln, zu verarbeiten und einzuordnen. Unter diesen Aspekt des kritischen Denkens und lebenslangen Lernens möchte ich die News aus dem Kirchenumfeld setzen.Auch heute komme ich um das Thema Missbrauch nicht herum. Denn gestern wurde eine Studie in Deutschland zu Missbrauch in der Evangelischen Kirche Deutschland veröffentlicht. Die systemischen Probleme, die in der katholischen Kirche Missbrauch und Vertuschung ermöglichen, gibt es auch in der evangelischen Kirche. Die Aufarbeitung findet und fand nur dank externem Druck statt. In der deutschen Studie wird von 2'225 Betroffenen und 1'259 Tätern als «Spitze des Eisberges» gesprochen. Hochgerechnet ist die Rede von 9'355 Kinder und Jugendliche, die sexuell missbraucht wurden, und von knapp 3'500 Beschuldigten. Auch im deutschen Bericht werden die Hierarchien und das Machtgefälle als Befund genannt; ebenso Erwachsene, die im Kontext von Betreuungseinrichtungen, Schulen oder Religionsunterricht unüberwachten Zugang zu Kindern haben. Die Ratspräsidentin der Evangelisch Kirche Deutschlands (EKD), Bischöfin Fehrs, hat bei der Vorstellung der «ForuM Studie» gesagt: «Es ist klar, wir haben täterschützende Strukturen.» Quelle: zhkath.ch |