kath.ch Medienspiegel – 21.01.2016, 08:33

Domino spielen mit Flüchtlingen

Kommentar von Bernhard Odehnal über die Einführung von Obergrenzen für Asylbewerber in Österreich.
Was für ein strahlend klarer Tag war das gestern in Wien. Woher aber kam dieser dichte Nebel über dem Bundeskanzleramt? Ein Wetterphänomen war das nicht, der Nebel kam aus dem Haus, vom roten Bundeskanzler und seinem schwarzen Vize. «Asylgipfel» nannten sie die Nebelmaschine. Es sollte ein Signal der Politik an die Bevölkerung sein: Wir sind aktiv, wir ziehen an einem Strang, wir senken die Zahl der Asylbewerber radikal. Statt noch einmal 90 000 wie 2015 sollen dieses Jahr 37 500 Menschen Asylanträge stellen dürfen. Der radikale Schnitt hat gute Gründe: Österreich nahm im Verhältnis zur Bevölkerungszahl genauso viele Flüchtlinge auf wie Deutschland. Der Widerstand gegen noch mehr wird grösser, die Gemeinden wollen keine Quartiere zur Verfügung stellen. Der soziale Friede ist gefährdet.

Quelle: Tages-Anzeiger

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