kath.ch Medienspiegel – 19.11.2020, 11:32

Kirchen und Staat in Mittel- und Osteuropa

Kurz vor der Wende bemühten sich die kommunistischen Machthaber in Mittel- und Osteuropa den bis dahin unterdrückten und verfolgten Kirchen die Hand zu bieten und ihnen grössere Freiräume zu gewähren. Dafür wurden neue Regelungen und Instanzen vorgeschlagen. In einigen Ländern waren die Bischöfe von dieser Geste des «guten Willens» überrascht und begrüssten die geplanten Richtlinien. Der angesehene ungarische Rechtsprofessor, später Vorsitzender des Verfassungsgerichtes, in den Nullerjahren Staatspräsident Ungarns, László Sólyom, mahnte aber die Bischöfe, die «Gefängnisgitter» endlich loszulassen. «Es braucht kein Sekretariat, keinen Rat für religiöse Angelegenheiten mehr. Gibt es solche nämlich, dann finden sie auch etwas heraus, was sie zu tun haben.» Das Ziel sei die völlige Trennung von Staat und Kirche. Freilich gab es auch Länder, in denen die Kirchen unabhängiger waren, und die Staatsführung sie sogar fürchtete.

Quelle: SKZ

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