ANNA HALPRIN, 95, sah als Kind, dass Gott ein Tänzer ist. Also tat sie es ihm nach. Je älter ich werde, desto schneller vergesse ich, was vor zwanzig Minuten passiert ist, aber desto genauer erinnere ich mich daran, was vor neunzig Jahren war. Damals lebten wir in Chicago, und jeden Samstag besuchte ich meinen Grossvater. Er war ein chassidischer Jude und trug einen langen weissen Bart zu langen weissen Haaren. Ich dachte mir: So muss Gott aussehen.