kath.ch Medienspiegel – 28.05.2015, 08:50
Unter dem Titel «Deutungshoheit über den Glauben» breitet der Generalvikar des Bistums Chur, Martin Grichting, seine Gedanken zur kommenden Bischofssynode im Oktober aus (NZZ 22. 5. 15). Es gehe dabei «um mehr als um Ehe und Familie». In diesem Zusammenhang kommt ihm der Erzbischof Johannes Dyba in den Sinn, der einst zu ihm und anderen Priesteranwärtern gesagt habe: «Wir sollen die Welt umarmen, um ihr kräftig christlichen Geist einzuhauchen.» Verschwiegen hat Grichting in diesem Zusammenhang, in welch hinterwäldlerischer Art und Weise der Erzbischof Dyba die Welt «umarmt» hat und wie realitätsfremd und menschenverachtend dies war, worunter er offenbar «christlichen Geist» verstand. Schwulen und Lesben unterstellte er eine «widernatürliche Veranlagung»; Homosexualität nannte er eine «Degeneration». Allein, er «umarmt» seit längerem schon niemanden mehr, keine angehenden Priester und «die Welt» glücklicherweise schon gar nicht; er verstarb vor beinahe fünfzehn Jahren in Fulda. Seine kruden Ideen hat er mit ins Grab genommen.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung
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