Der gebürtige Afghane Abbas Poya ist seit kurzem Gastprofessor für islamische Theologie und Bildung an der Universität Zürich
VON MATTHIAS SCHARRER – Seine Kindheit verbrachte Abbas Poya in Afghanistan, zeitweise auch im Iran. Der Vater war als Kaufmann viel unterwegs, religiös gebildet und belesen. Abbas Poya besuchte im Afghanistan der frühen 1970er-Jahre zum einen die staatliche Schule, wo man «auf spielerische Art» lernte, wie sich der 48-jährige Gastprofessor beim Gespräch im Asien-Orient-Institut der Universität Zürich erinnert. Ab dem sechsten Lebensjahr wurde er zudem in einer traditionellen Lernstätte unterrichtet. So fand er Zugang zu ernsthaften theologischen und rechtlichen Themen. Wie hat Gott die Welt erschaffen? Und woraus besteht der islamische Glaube? Solche Fragen begannen ihn zu beschäftigen. «Man merkte den Ernst dieser Fragen», sagt Poya – und fügt an: «Es war auch bereichernd zu sehen, dass es nicht nur eine Welt gibt, sondern Parallelwelten. So habe ich gelernt, offen zu sein für andere Weltbilder.»