Woran Parteien und Verbände scheiterten, werden drei Einzelkämpfer dank der sozialen Netzwerke und des Internets voraussichtlich schaffen. Das Beispiel hilft allen, Politik mitzugestalten – und dürfte Schule machen.
Versicherungen sollen ohne richterlichen Beschluss Spitzel losschicken dürfen, die bis unter die Bettdecke ausspionieren, ob jemand Sozialleistungen zu Unrecht erschwindelt hat: Als das Parlament dies vor fünf Wochen beschlossen hatte, beschränkten sich linke und liberale Parteien und Politiker sowie Behindertenorganisationen auf lautstarkes Lamentieren. Ein Referendum war ihnen zu teuer und zu aussichtslos. «Referendum, schnell», schrieb Sibylle Berg auf Twitter. Zusammen mit einem Studenten und einem Anwalt schritt die Autorin zur Tat. Heute, gut einen Monat später, sagt Lukas Golder vom Forschungsinstitut GFS Bern voraus, die für das Referendum nötigen 50000 Unterschriften würden wohl bis zum 5. Juli gesammelt: «Es dürfte reichen.»