Die Stadt Agadez im Norden Nigers ist ein Nadelöhr für westafrikanische Migranten auf dem Weg nach Europa
Viele afrikanische Migranten reisen über Agadez in Niger ans Mittelmeer. Der Menschenschmuggel nach Libyen ist hier eine wichtige Einkommensquelle, auch wenn die Behörden ihn neuerdings ahnden.
Ismael Illa ist anders. Während die meisten Migranten, die in der nigrischen Wüstenstadt Agadez auf die Weiterreise nach Norden warten, im Gespräch wortkarg bleiben, wirkt der 29-jährige Nigrer aus Zinder im Süden des Landes aufgeweckt. Ismael ist gehörlos und beherrscht die Kunst des Lippenlesens. Verstummt ein Gesprächspartner, lässt er den Blick von einem zum nächsten schiessen, um herauszufinden, wer als nächster redet. Hat er den Wortführer ausfindig gemacht, nickt er lächelnd.