Dass bei der Einweihung des Gotthardtunnels ein reformierter Pfarrer fehlt, ist ein Fehlentscheid.
Seit bald acht Jahren bin ich reformierter Pfarrer in der katholischen Innerschweiz. Hier ist manches anders als in den reformierten Gegenden, wo ich früher wirkte. Beispielsweise werden die Kirchen bei der Eröffnung neuer Bauwerke eingeladen zur «Einweihung» im ursprünglichen Wortsinn. Bekanntlich kennt die römisch-katholische Kirche den Brauch, Gegenstände mit Weihwasser zu segnen. Solche Handlungen lehnt die Evangelische Kirche ab. Sie ist eben nicht vom Tempel und Priester, sondern von der Synagoge und dem Rabbiner inspiriert. Von Peter Ruch, evangelisch-reformierter Pfarrer in Küssnacht am Rigi.