kath.ch Medienspiegel – 17.12.2015, 11:41 Kirchen richten humanitären Korridor einKirchliche Organisationen in Italien ermöglichen mit einem neuen Projekt Flüchtlingen eine legale Einreise. Etwa 1000 Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten sollen mithilfe dieses humanitären Korridors gefahrlos ins Land kommen, wie die katholische Organisation Sant’Egidio und die italienische Gemeinschaft evangelischer Kirchen (FCEI) gestern Mittwoch in Rom erklärten.
Die italienische Regierung stellt die nötigen humanitären Visa aus. Den Flüchtlingen soll damit die oft lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer erspart werden. «Mit dem Programm unternehmen wir endlich etwas gegen diese sogenannten Todesreisen», sagte Marco Impagliazzo von Sant’Egidio.
Fast 3700 Menschen starben 2015 bei der Überfahrt oder gelten als vermisst. Für das Projekt sollen zwei Büros in Marokko und im Libanon eröffnet werden, wo die Migranten mit Unterstützung von Hilfsorganisationen ausgewählt werden. Sie können dann legal per Flugzeug einreisen und erhalten in Italien Unterkunft und Hilfe. Das Programm kostet etwa 1,2 Millionen Euro. Die ersten Flüchtlinge sollen Ende Januar nach Italien gebracht werden. Unterstützer loben es als beispielhaft für die EU, die bislang sehr zögerlich bei der Einrichtung legaler Einreisewege ist. Nach FCEI-Angaben planen evangelische Organisationen in anderen EU-Ländern ähnliche Programme. (sda)
Quelle: Aargauer Zeitung https://www.kath.ch/medienspiegel/kirchen-richten-humanitaeren-korridor-ein Katholisches Medienzentrum An- und Abmeldung |