kath.ch Medienspiegel – 30.07.2015, 09:12

Thomas de Maizière – der Panzergrenadier auf verlorenem Posten

Der deutsche Innenminister neigt zu Härte, die Kanzlerin verknurrt ihn zu Milde
Von Benedict Neff, Berlin – Thomas de Maizière gehört im Asylwesen sicher eher zu den unzimperlicheren Politikern in Deutschland. Dass mehr als vierzig Prozent der Asylbewerber in Deutschland aus dem Westbalkan kommen, bezeichnete der CDU-Innenminister jüngst in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als «inakzeptabel» und «Schande für Europa». Das Wichtigste sei, so de Maizière, deren Zahl drastisch zu reduzieren. «Ohne Scheuklappen» sei zu prüfen, ob das Taschengeld für Asylbewerber von 143 Euro monatlich umgehbar sei, denn in diesem Beitrag sieht er eine erhebliche Motivation für Asylbewerber aus dem Balkan, in Deutschland um Asyl zu ersuchen. Auch eine Ausweitung der Kategorie sogenannt sicherer Herkunftsländer auf Kosovo, Albanien und Montenegro ist für de Maizière nicht nur diskutabel, sondern erwünscht, hat die Massnahme im Falle Bosnien-Herzegowinas, Serbiens und Mazedoniens doch zu einer deutlichen Plafonierung der Asyl­anträge geführt. Als der bayerische CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer vorletzte Woche Zelt- lager in Grenznähe ankündigte, um Asylsuchende aus dem Balkan möglichst schnell abzufertigen, kam von de Maizière kein Wort des Widerspruchs.

Quelle: Basler Zeitung

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