kath.ch Medienspiegel – 20.02.2021, 10:03 Mit neunzig Jahren nochIn seinem Erinnerungsbuch «Licht und Schatten auf einem langen Weg» erzählt der berühmte Cellist und Dirigent Pablo Casals (1876–1973), wie ihm zu seinem neunzigsten Geburtstag ein Brief des georgischen Musikers Astan Schlarba überreicht wurde. Darin die freundliche Einladung an Casals, ob er nicht ein Konzert des «Georgisch-Kaukasischen Orchesters» dirigieren wolle. Casals sei der erste Musiker seines Alters, dem die Auszeichnung einer solch ehrenvollen Einladung zuteilwerde, schrieb der Absender. Denn niemals in der Geschichte des Orchesters hätten die Mitglieder einem Manne zu dirigieren erlaubt, der weniger als hundert Jahre alt war. Alle Orchestermitglieder seien über hundert! «Aber wir haben von Ihrem Dirigiertalent gehört und meinen in Ihrem Falle, unbeschadet Ihrer Jugend, eine Ausnahme machen zu sollen.» Ein Honorar sei nicht vorgesehen, aber Fahrtkosten und Aufenthaltskosten würden erstattet. «Hochachtungsvoll Astan Schlarba, Präsident, hundertdreiundzwanzig Jahre alt.» NIKLAUS PETER Quelle: Das Magazin |