Die Türkei erklärt das geplante Genfer Armenier-Mahnmal für «nicht akzeptabel» – unabhängig von dessen Standort.
Einen halben Sieg hat die Türkei mit ihrem diplomatischen Druck auf die Schweiz bereits errungen. Ende 2014 beerdigte die Stadt Genf ihren Plan, direkt neben dem Genfer UNO-Gebäude eine Armenier-Gedenkstätte zu errichten. Anfang Februar 2016 wurde im Genfer Amtsblatt diskret das Baugesuch für ein Mahnmal an einem weniger heiklen Standort publiziert: im Parc Trembley, einen Kilometer von der UNO entfernt. Doch mit der Verlegung gibt sich die türkische Regierung nicht zufrieden, sie will den ganzen Sieg. Wie sich jetzt zeigt, verlangt sie von der Schweiz den gänzlichen Verzicht auf jedwede Gedenkstätte zur Erinnerung an den Völkermord durch die Türkei, dem 1915 bis zu 1,5 Millionen Armenier zum Opfer fielen.