Schiffe, die Menschen aus Seenot retten, finden keinen Hafen. Politiker, die auf Kosten der Schwächsten um Stimmen buhlen, zwingen Erschöpfte, auf See auszuharren. Mutige Kapitäne, die handeln, während Staaten nichts tun, stehen vor Gericht. Weil sie Geflüchtete in Sicherheit bringen. Was dieser Tage auf dem Mittelmeer aufgeführt wird, ist ein Schauspiel der Barbarei. Der neuste Akt: das Gezerre um ein Schiff der italienischen Küstenwache. Zehn Tage lag die «Diciotti» bei Sizilien vor Anker, bis die katholische Kirche, Albanien und Irland anboten, die Gestrandeten aufzunehmen. Gegen Italiens Innenminister ermittelt nun die Justiz wegen Freiheitsberaubung.