kath.ch Medienspiegel – 11.06.2015, 09:18

«Wir wollen ein Zeichen setzen»

Neben EVP und SVP sind es Behindertenverbände, die sich gegen die Verfassungsänderung zur Fortpflanzungsmedizin aussprechen. Ihnen bereiteten vor allem gesellschaftliche Trends Sorgen, sagen die Eltern eines behinderten Kindes.
Markus Hofmann – In der 13. Schwangerschaftswoche kam der Bescheid. Das Kind wird mit Trisomie 21, dem Down-Syndrom, zur Welt kommen. Für Claudia Casanova und Eric Scherer war sofort klar, dass sie ihr Kind behalten würden. Eine Abtreibung kam für sie nicht infrage. Doch wie die Ärzte reagierten, hat sie enttäuscht. «Die Ärzte waren unfähig, mit unserem Entscheid umzugehen und uns während der Schwangerschaft angemessen zu begleiten. Der medizinische Apparat war darauf nicht vorbereitet», sagt Scherer im Erdgeschoss des Einfamilienhauses in Lenzburg. In der oberen Etage hört man die kleine Carmen, die gerade aus dem Mittagsschlaf aufgewacht ist, vor sich hin plappern. «Statt uns zu helfen, übten die Ärzte Druck aus und sagten, unsere Tochter werde schwerbehindert sein», sagt Casanova. «Carmen hat das Down-Syndrom. Doch sie ist ein wunderbares Kind, ein Wonneproppen», sagt Scherer. «Für uns ist sie ein absolut gesundes Kind», fügt Casanova an.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung

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