Freiheit – zum Greifen nahe?

Gastkommentar von Hanspeter Schmitt zum Gedenken an den Fall des Eisernen Vorhangs: Dreissig Jahre ist es her, dass die Spaltung zwischen Ost und West durch den freiheitlichen Willen der Völker beendet wurde und der Eiserne Vorhang fiel. In Polen hatte alles begonnen. Dort gewann nach jahrelangem Ringen um Bürgerrechte und Freiheit im Juni 1989 die Gewerkschaft Solidarnosc die Wahlen zum Parlament. Wenig später öffnete die ungarische Führung die Grenze zu Österreich, was danach Tausende Ostdeutsche ermutigte, über Budapest, Prag und Warschau in den Westen zu fliehen. Dann folgten die Leipziger Montagsdemonstrationen und das Einlenken Moskaus, sodass im Herbst 1989 mit dem Fall der Berliner Mauer der Eiserne Vorhang endgültig Geschichte war. Die Freiheit schien für ganz Europa zum Greifen nahe.