kath.ch Medienspiegel – 06.07.2015, 09:08

Reformator vor der Reformation

Das Kirchenkonzil in Konstanz, das von 1414 bis 1418 tagte, bleibt auch deswegen im historischen Gedächtnis, weil es den Prager Prediger und Kirchenkritiker Jan Hus auf den Scheiterhaufen brachte.

von Bernhard Lang – Die Geschichte von Jan Hus beginnt mit einer Hochzeit und endet mit einem Scheiterhaufen. Die Eheschliessung König Richards II. von England mit Anne von Böhmen im Jahr 1382 machte Oxford zu einem beliebten Studienort tschechischer Adliger. In Oxford kamen die böhmischen Studenten mit dem Werk des Theologen, Philosophen und Kirchenkritikers John Wyclif (1330 bis 1384) in Berührung. Wyclif, genannt «Doctor evangelicus», kritisierte den Reichtum der Kirche an Grundbesitz und die Ausbeutung der einfachen Bevölkerung durch den Klerus. Er verlangte ein reines, sich am Evangelium orientierendes Christentum und hielt von Heiligenverehrung und Priesterzölibat ebenso wenig wie von der kirchlichen Obrigkeit. Der Staat solle gegen die Missbräuche der verwahrlosten Kirche vorgehen.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung

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