kath.ch Medienspiegel – 13.08.2015, 06:44
Auf der griechischen Insel Kos gehen Polizisten und Flüchtlinge aufeinander los. Die Zustände im Ferienparadies sind laut Hilfsorganisationen vor Ort katastrophal.
Vincenzo Capodici. Für die einen ist Kos ein Paradies, für die anderen die Hölle. Während die Touristen an den Stränden liegen und es sich gut gehen lassen, leben die Flüchtlinge unter widrigsten Bedingungen in der Hoffnung, möglichst bald weiterreisen zu können, zunächst nach Athen, danach Richtung Deutschland, Holland oder Skandinavien. Doch die allermeisten Flüchtlinge stecken fest auf Kos. 10 bis 15 Tage dauert es, bis sie von der Polizei registriert werden und die Papiere erhalten, mit denen sie die Insel verlassen können. Die Behörden sind überfordert, die Flüchtlinge verzweifelt und frustriert. Die Lage ist derart angespannt, dass sich der Flüchtlingsnotstand wiederholt in Aggressionen entlädt. Zuletzt kam es am Dienstag vor einer Polizeistation zu Zusammenstössen zwischen Beamten und Flüchtlingen. Der Bürgermeister von Kos, Giorgos Kiritsis, hat einen Brandbrief an die griechische Regierung in Athen geschrieben. Die Situation drohe ausser Kontrolle zu
geraten. «Die Gefahr eines Blutvergiessens ist real.» Das dramatische Schreiben ist in griechischen Zeitungen veröffentlicht worden.
Quelle: Tages-Anzeiger
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