kath.ch Medienspiegel – 29.05.2021, 10:44

Das Tier, das sich schämt

Schamgefühle gehören zur menschlichen Grundausstattung. Sie schlummern tief in unseren Seelen, und wenn sie geweckt werden, zeigt sich, dass sie auch tief in unsere Körper einprogrammiert sind. Denn keine Willensanstrengung kann verhindern, dass die Scham uns das Blut ins Gesicht treibt. Der rot glühende Kopf löst eine zweite, heftigere Welle von Scham aus – jetzt sehen es auch noch alle! Ein Regelkreis von Individualität und Sozialität läuft hier, ein Verbergenwollen und doch Gesehenwerden. Auf dem Individuellsten, was wir Menschen haben – auf unseren Gesichtern –, spiegelt sich für alle sichtbar das private, innere Drama, welches so viel mit unserem Selbst und den andern zu tun hat, mit unserer Furcht, nicht geachtet und anerkannt zu werden. Niklaus Peter

Quelle: Das Magazin

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