Augenschein Wo bald 300 Flüchtlinge in Ikea-Häusern wohnen, hat es nichts und doch viel
Ein Herbstwind zieht gelbes Laub über den Teer. Das kratzende Geräusch mischt sich mit dem Rauschen der Autobahn, die ein paar Schritte nebenan vorbeiführt. Der ehemalige A3-Werkhof in Frick, einen Kilometer ausserhalb des Dorfzentrums, ist einer jener Orte, die gleichzeitig trostlos wirken und doch irgendwie Charme haben. Drei langgezogene Gebäude bilden einen grossen Hof: ein Betriebsgebäude mit Büros, daneben zwei grosse Hallen. In der Mitte ragen zwei Streusalzsilos in die Höhe, auf ihnen eine Fahne des Kantons Aargau und eine der Gemeinde Frick – beide ausgebleicht und ausgefranst. In den beiden Hallen will der Kanton Aargau im Frühjahr 2016 ein Flüchtlingsdorf für 300 Personen eröffnen. Dafür sollen 60 mobile Mehrweghäuser, entwickelt von der UNHCR und der Ikea-Stiftung, aufgebaut werden (az von gestern). Die Hallen braucht es, damit nicht jedes Ikea-Häuschen einzeln beheizt werden muss.