kath.ch Medienspiegel – 23.07.2015, 21:12
Seit 500 Jahren kommen Menschen in die Schweiz, die wegen ihres Glaubens oder ihrer Gesinnung aus der Heimat fliehen mussten. Verlangt diese stolze Tradition des Asyls, dass sich das Land für die Vertriebenen und Bedrängten aus aller Welt öffnen soll?
Von Markus Schär – Wer als 1.-August-Redner das Publikum dazu drängen will, sein Gewissen zu prüfen, der kann sich an die Bundespräsidentin halten: «Menschen in Not unterstützen, das ist eine der wichtigsten Traditionen unseres Landes», sagte Simonetta Sommaruga, als sie letztes Jahr am Nationalfeiertag in Laupen sprach. Die Schweizer dürften sich stolz fühlen, dass hier das Internationale Komitee vom Roten Kreuz gegründet und die Konvention zum Schutz der Flüchtlinge geschlossen wurde: «Die humanitäre Tradition gehört zur Identität unseres Landes, genauso wie die Neutralität und die Unabhängigkeit.»
Quelle: Weltwoche