kath.ch Medienspiegel – 26.11.2017, 08:56

Für alle an der Grenze

Der Prozess gegen den Grenzwächter, der angeklagt wird, schuld am Todeines ungeborenen Kindes einer Syrerin zu sein, zeigt:In diesem Fall gibt es nur Verlierer.

Hager, fast ausgemergelt ist der Mann, der vor fünf Richtern in Militäruniform sitzt. Die schmalen Lippen zusammengepresst, die Hände gefaltet. Die Schultern gebeugt, als trügen sie eine unsichtbare Last. Erdrückend sind die gegen ihn erhobenen Vorwürfe: Tötung eines ungeborenen Kindes, versuchte Tötung der Mutter, Aussetzung, Unterlassung von Nothilfe, Nichtbefolgung von Dienstvorschriften. Der Grenzwächter soll gegenüber einer syrischen Flüchtlingsfamilie «willkürlich, unmenschlich und erniedrigend» gehandelt haben. Mit viel Verve fordert der Ankläger dafür bis zu sieben Jahre Gefängnis. Doch wie die zweitägige Verhandlung des Berner Militärgerichts vergangene Woche zeigte, gibt es in diesem Fall nur Verlierer.

Quelle: SonntagsZeitung

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