kath.ch Medienspiegel – 29.07.2015, 07:58
Beim Besuch von Barack Obama in Kenya und Äthiopien hat der Kampf gegen den islamistischen Terror im Vordergrund gestanden. Der amerikanische Präsident sagte den betroffenen Ländern weitere Unterstützung im Kampf gegen al-Kaida, Boko Haram, al-Shabab und den Islamischen Staat zu. Aber bei seinen Reden in Nairobi und besonders vor der Afrikanischen Union in Addis Abeba hat Obama die Gelegenheit genutzt, grundsätzliche Probleme Afrikas anzusprechen. Implizit gab er damit zu verstehen, dass es mit militärischer und finanzieller Hilfe nicht getan ist. Gerade das enorme Bevölkerungswachstum Afrikas kann eine Chance sein; geht mit ihm jedoch nicht die Schaffung von Arbeitsplätzen einher, drohen Instabilität und Chaos. Auch die Appelle, die Menschenrechte und insbesondere die Pressefreiheit sowie die sexuellen Minderheiten zu respektieren, Korruption und Vetternwirtschaft zu bekämpfen, Amtszeitbeschränkungen einzuhalten und Frauen zu fördern, sind nicht einfach Phrasen. Gerade vor den versammelten Regierungschefs des Kontinents können solche Forderungen durchaus provokant wirken.
Quelle: Neue Zürcher Zeitung