Vier Asylbewerber erzählen, was sie aus Syrien mit nach München brachten.
Dieses T-Shirt. Dieses gelbe T-Shirt. Es strahlt. Lacht. Hüpft über die Flure der Bayernkaserne, einer Münchner Erstaufnahmeeinrichtung. Und mit, genauer, in ihm Ali. Unaufhörlich schnattert der 11-Jährige: 2010 habe sein älterer Bruder das T-Shirt getragen, daheim in Homs. In Syrien war Sommer, im Fernsehen die Fussball-WM, und vom Balkon des Elternhauses flatterten nahezu alle Länderflaggen, die im Souk käuflich zu erwerben waren. Die Daumen aber hätten er und seine Familie Deutschland gedrückt. Schwört Ali. Und jetzt – jetzt sei das gelbe T-Shirt hier. Akkurat hier, sagt Ali, deutet auf den Boden und durchfährt mit seinem dünnen Ärmchen zwecks Veranschaulichung nochmals die Lüfte: von Homs biiis in die Bayernkaserne. Magisch, nicht? Schliesslich befinde sich Letztere nicht nur im Reich von «Mom Merkel». Nein, das Lager liege obendrein im Land des Fussballgottes schlechthin – des FC Bayern. Das Schlaraffenland scheint somit erreicht und entsprechend beschwingt hüpft der Knabe davon.