kath.ch Medienspiegel – 30.07.2015, 06:55
Urs Rauber, verantwortlicher Redaktor der Bücherbeilage in der «NZZ am Sonntag», hat sich am Dienstag auf Twitter zum antisemitischen Angriff von 20Rechtsradikalen auf einen orthodoxen Juden in Zürich geäussert. Rauber bezeichnete den Vorfall von Anfang Juli als «läppischen Einzelfall» und kritisierte eine Sendung von Schweizer Radio SRF zum Thema. In der darauf entbrannten Twitter-Debatte beharrte Rauber auf seinem Standpunkt und vertrat Ansichten wie: «Wie oft werden Ältere von unreifen, besoffenen Jungen angepöbelt? Stilisiert SRF einen Einzelfall dann zum Antiseniorismus hinauf?» Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund kritisierte die Wortwahl des Redaktors. «Das geht zu weit. Der Vergleich mit dem ‹Antiseniorismus› ist komplett deplatziert», sagte Generalsekretär Jonathan Kreutner. Er begrüsste es, dass sich die «NZZ am Sonntag» von Raubers Äusserungen distanzierte. Der stellvertretende Chefredaktor Pascal Hollenstein erklärte: «Urs Rauber hat sich als Privatperson geäussert. Die ‹NZZ am Sonntag› teilt seine Meinung nicht.»
Quelle: Tages-Anzeiger
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