Der Theologe Rolf Schieder, Professor für Praktische Theologie und Religionspädagogik an der Humboldt Universität Berlin, spricht in der aktuellen Ausgabe von ZEIT GESCHICHTE über die Gefahr, «Bürger auf ihre Religion zu reduzieren»: «Nach den Anschlägen vom 11. September wurden die vier Millionen Türken, Marokkaner und Pakistaner, die in Deutschland leben, im öffentlichen Diskurs zu Muslimen. (…) Das hat zu neuen Ausgrenzungen geführt. Früher hiess es: ‹Ausländer raus›, jetzt behauptet man: ‹Der Islam gehört nicht zu Deutschland›.» Schieder weiter: «Wer aus Angst beginnt, Muslime auszugrenzen, tappt in die Falle der Terroristen. Den Islam auszugrenzen heisst, der Radikalisierung Vorschub zu leisten.»