«Wenn Gott nicht existiert, ist alles erlaubt.» So lautet ein Diktum von Fjodor M. Dostojewski (1821–1881). Wenn Gott nicht existieren würde, so der russische Schriftsteller weiter, dann liesse sich nicht mehr verstehen, wie es moralisch verwerfliche Handlungen geben könne. Gemeint sind Handlungen, die nicht etwa nur gesetzlich, sondern moralisch verboten sind – immer, überall und für jeden. In diesem Sinn wäre es etwa auch dann moralisch verwerflich, Menschen zum Spass zu quälen, wenn dies kein Gesetz der Welt verbieten würde. – Kommentar von Dominikus Kraschl, Professor an der Theologische Hochschule Chur