Der Psalm 139 besingt die umfassende Gegenwart Gottes und gehört zu den schönsten aller Psalmen. Im letzten Viertel bricht plötzlich ein übler Wunsch gegen einen Übeltäter wie ein Erdbeben herein: Wolltest du, Gott, doch den Frevler töten (Vers 19)! Der Betende steigert sich gar zum glühenden Hass gegen solche, die sich gegen Gott auflehnen. Erst am Schluss findet er wieder zur friedlichen Atmosphäre zurück. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. Sieh, ob ein gottloser Weg mich verführt, und leite mich auf ewigem Weg (Vers 23–24). Von Peter Ruch