kath.ch Medienspiegel – 17.12.2015, 12:01

Erbarmen und Sündenbewusstsein

Von Giuseppe Gracia, Medienbeauftragter Bistum Chur
2016 ist für die katholische Kirche das «Jahr der Barmherzigkeit». Viele Medien interpretieren ­dieses Jahr so, wie sie allgemein das Programm von Papst Franziskus interpretieren: als eine anpasserische Zärtlichkeitsoffensive in Richtung «Lebensrealität» des modernen Menschen. Zum Beispiel des Menschen, der nach reiflicher ­Gewissensprüfung seinen Lebensabschnitts­partner auswechselt, der für Abtreibung als ­Frauenrecht oder für die chemische Mitleids­tötung im Familienkreis kämpft. Die Barm­herzigkeit wäre dann ein Zeichen dafür, dass Gott diese Realitäten besser versteht, weil er so ein ­lieber Kerl ist. So wie der Papst, der ein Auge zudrückt, wenn wir die zehn Gebote nicht mehr so furchtbar ernst nehmen.

Quelle: Basler Zeitung

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