War der Tod früher ein grosses Mysterium, ist er heute ein planbarer Termin. Doch wie viel Kontrolle verträgt das Leben?
Es kam durch die Kinder. Sie fragten Nina Blatter plötzlich diese Dinge. Warum ein Mensch stirbt, warum er leidet, warum er krank wird. Frau Blatter fragte sich, wie sie einem fünfjährigen Buben erklären soll, was der Tod ist, wie er sich anfühlt. Wie es ist, wenn der Krebs einen von innen langsam zerfrisst. Sie hatte keine Antwort, auch für sich selbst nicht. Bis Exit kam. Jetzt ist sie das 100 000ste Mitglied der Schweizer Sterbehilfeorganisation, 45 Jahre alt, kerngesund. Sie will ihr Sterben jetzt schon regeln. Wenn man Nina Blatter fragt, warum sie bei Exit ist, sagt sie: wegen der Kontrolle. «Ich möchte die Macht über meinen Körper, meine Seele, mein Leben nicht abgeben.»