Der Rechtsextremismus in Sachsen wurzelt auch in fehlender Religiosität. Das denkt der Dresdner Theologe und Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Frank Richter. Die Menschen im Osten Deutschlands seien «zu 80 Prozent areligiös. Religion als Ressource ethischer Massstäbe und Haltungen steht weithin nicht zur Verfügung», sagte Richter der Zeitung «Die Welt» mit Blick auf die jüngsten Vorfälle in Clausnitz und Bautzen. Hinzu komme, dass die Bevölkerung nach wie vor sehr homogen sei. Es gebe wenig Erfahrung mit ethnischer Vielfalt. Gleichwohl sei es falsch, die sächsische Bevölkerung pauschal für fremdenfeindlich zu erklären.