kath.ch Medienspiegel – 26.05.2016, 08:22

Offene Türen

Das ­Bundesgericht erleichtert Asyltourismus. «Welches Land hätten Sie denn gern?» Nach diesem Prinzip funktioniert das Flüchtlingswesen in Europa. Asylmigranten können sich de facto aussuchen, in welchem Staat sie leben wollen. Die meisten wählen ein Land wie Deutschland oder die Schweiz, wo die Sozialleistungen am besten sind. Zwar gilt das Dublin-Abkommen, gemäss dem Asyl­bewerber, die schon in einem anderen Staat ein Gesuch eingereicht haben, dorthin zurück­geführt werden können. Doch das ist Theorie. Ein grosser und wachsender Anteil der Asylanten, denen die Abschiebung droht, taucht ganz einfach ab, lebt fortan in der Illegalität oder reist in ein anderes Land weiter. Letztes Jahr konnte die Schweiz weniger als 20 Prozent der Asylsuchenden, die sie als sogenannte Dublin-Fälle erachtete, tatsächlich an die entsprechenden europäischen Länder überführen. Insgesamt verschwanden 2015 über 5000 Asylanten – insbesondere solche, die mit einer Ausweisung oder Rückführung rechnen mussten. Damit verabschiedete sich fast jede dritte Person, die aus dem Asylprozess ausgeschieden war, durch Abtauchen.

Quelle: Weltwoche

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