kath.ch Medienspiegel – 19.12.2016, 12:01

Con­su­mo er­go sum

Weihnachten steht vor der Türe – das Fest der Liebe, der Besinnlichkeit, der Familie. Als solches wird es zumindest gerne bezeichnet und inszeniert. «Weihnachten: ein besonderer Tag der Völlerei, Trunksucht, Gefühlsduselei, Annahme von Geschenken, öffentlichem Stumpfsinn und häuslichem Protzen gewidmet», schrieb hingegen der amerikanische Journalist und Schriftsteller Ambrose Bierce. Zugegeben, ein zynisches und wenig besinnliches Zitat, um die angeblich schönste Zeit im Jahr zu umschreiben. Der Ausspruch von Bierce ist über 100 Jahre alt. Die von ihm damals bereits angeprangerte Kommerzialisierung des Festes der Liebe hat seither immens zugenommen. Für die Kaufhäuser jedenfalls ist die Weihnachtszeit schon lange die wichtigste, weil mit Abstand lukrativste Zeit des Jahres. Gewisse Branchen generieren in diesem Zeitraum um die 20 Prozent ihres Jahresumsatzes. Und während das erste Türchen des Adventskalenders nach wie vor am 1. Dezember geöffnet wird, starten die Weihnachtsverkäufe in den Einkaufshäusern bereits zwei Monate früher – gefühlt schon kurz nach den Sommerferien. Auf die 1.-August-Böller folgen die Schoko-Nikoläuse.

Quelle: Bündner Tagblatt

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