Nach vier Jahren Krieg sehen viele Syrer nur noch einen Ausweg: raus aus dem Land. Deutschland ist zum begehrtesten Zufluchtsort geworden. Dies zeigt sich schon an der Vervielfachung der Visa-Anträge. «2011, vor Beginn der Krise, haben wir etwa 6500 Visa pro Jahr ausgestellt», sagt ein Mitarbeiter der für Syrien zuständigen deutschen Botschaft in Beirut. «Heute sind es fünf Mal so viele.». Doch die wenigsten syrischen Flüchtlinge können mit einem Visum in der Tasche in ein Flugzeug nach Frankfurt steigen. Die meisten schlagen sich zu Land und zu Wasser auf illegalen Wegen durch. Dafür nehmen viele einen soliden, wasserfesten Rucksack mit. Walid verkauft solches Reisegepäck auf dem El-Chidscha-Markt im Zentrum von Damaskus. «Ich verkaufe 20 Rucksäcke am Tag an Kunden jeden Alters, manchmal an ganze Familien», sagt er. Wenn sie sich nach dem strapazierfähigsten Modell erkundigen, weiss Walid Bescheid: «Ich muss sie gar nicht fragen: das sind die Rucksäcke für die Flucht.» Für die Flucht nach Deutschland.